Die beiden Schüler der sechsten Klasse des Gymnasiums am Stadtpark sind durch ihre Familien mit dem Karnevalsvirus infiziert worden. Fabian wurden als Baby Lieder der jecken Jahreszeit zum Einschlafen gesungen, sein Großonkel war 1968 Karnevalsprinz.

Julia verpasst seit fünf Jahren keinen Auftritt ihres Onkels und ihrer Tante, die bei den Rhienstädtern spielen. Fabian trommelt seit 2006 bei den Spielfreunden Uerdingen, und seine Prinzessin tanzt seit 2008 bei Minigarde der KG Op de Höh.

Mit Überraschungen werden sie kaum rechnen müssen, schließlich kennen sie sich seit der Kommunion und die Eltern sind miteinander befreundet. Sie unterstützen die beiden kindlichen Hoheiten, achten aber auch darauf, dass in der Session die Schule nicht zu kurz kommt: "Sonst wird eine Nachtschicht eingelegt, wenn die Hausaufgaben nicht vollständig sind", verrät Gaby Jansen, Julias Mutter.

Obwohl die jungen Uerdinger 40 Auftritte in der Session meistern müssen, hat das Schulleben Vorrang: "Kein Auftritt beginnt vor 16 Uhr und nur an besonderen Tagen wie Altweiber stehen mehrere Auftritte an", erklärt Peter Grabowski, Betreuer des Kinderprinzenpaares.

Ihre Ornate kennen sie noch nicht. "Die sind noch in Arbeit", sagt Julia. "Aber die ersten zwei Orden sind schon da", fügt die passionierte Tänzerin hinzu, die gerne Peter Fox hört, während Fabian den Schlagerstar Michael Wendler vorzieht.

Auch beim Sport unterscheiden sich die Vorlieben: Fabian reicht das Marschieren bei den Umzügen, aber Julia gibt beim Dreikampf ihr Bestes. "Obwohl damit nicht der karnevalistische Dreikampf gemeint ist", versichert Dirk Wefers, Organisationsleiter des Karnevalszugvereins, schmunzelnd. Er verrät, dass "es bis 2015 kein Nachwuchsproblem bei Prinzen- und Kinderprinzenpaaren gibt.

Prinzessin Julia freut sich am meisten auf die Orden, Prinz Fabian auf den Zug am Sonntag. Eines aber verbindet beide: Sie lieben Pfannkuchen.