WZ-Mobil „Kinder sind stolz, zu Fuß zu gehen“

Die Elternhaltestelle an der unweit der Edith-Stein-Schule erfreut sich bei den Eltern großer Beliebtheit. Die Frequenz könnte trotzdem höher sein.

WZ-Mobil: „Kinder sind stolz, zu Fuß zu gehen“
Foto: D. Jochmann

Krefeld. Die neu errichtete Elternhaltestelle in Uerdingen nahe der Edith-Stein-Grundschule war ein viel diskutiertes Thema zu Beginn des neuen Schuljahres. Rund zwei Wochen nach dem Start ins Schuljahr zeigten sich die Eltern am WZ-Mobil von der Einführung der Haltestelle sehr angetan. Die erste Mutter, die ihren Sohn gegen 7.40 Uhr an der Ecke Lindenplatz/Arndstraße absetzt, ist Luciana Kohlmann. „Vorher habe ich mir halt immer andere Parkmöglichkeiten gesucht, nicht aber direkt vor der Schule. Dort herrschte immer ein großes Chaos, das man immer ein Stück weit Angst um die eigenen Kinder haben musste. Ich würde mich freuen, wenn es auch an der Kindertagesstätte St. Nikolaus so eine Haltestelle geben würde“, so Kohlmann.

Die gleiche Ansicht teilen auch die Mütter Ivanka Zeien und Carola Voosen. „Die Situation vor der Schule war wirklich chaotisch, dementsprechend froh bin ich, dass es jetzt die Möglichkeit gibt, meinen Sohn Phil jetzt hier an der Elternhaltestelle herauszulassen“, sagt Zeien. Der Fußweg zur Schule mache den Kindern überhaupt nichts aus. „Ganz im Gegenteil, sie sind sogar stolz darauf, wenn sie von hier aus gehen dürfen“, sagt Voosen.

Als einziger Vater am gestrigen Morgen setzt Manfred Peterburs seinen Sohn Shawn an der Haltestelle ab. „Ich gebe zu, dass ich früher auch bis direkt vor die Schule gefahren bin, es jetzt seit Einrichtung der Elternhaltestelle aber nicht mehr tue“, sagt Peterburs.

Die Gesamtanzahl an Eltern an der Ecke Lindenplatz/Arndstraße hält sich in Grenzen. „Leider ist die Elternhaltestelle noch nicht so gut frequentiert“, sagt Peterburs und ergänzt: „Die Situation direkt vor der Schule hat sich aber trotzdem stark verbessert.“

Das sieht auch Schulleiter Christoph Reiners so: „Die Verkehrssituation ist entspannter. Dies liegt unserer Meinung zu einem Großteil auch daran, dass die Problematik des Wildparkens vor der Schule in den Köpfen der Eltern angekommen ist.“

Dass dies vorher nicht funktionierte, sieht Mutter Carola Voosen in der Uneinsichtigkeit vieler Elternteile. „Die Eltern können nicht loslassen und wollen ihre Kinder am liebsten mit dem Auto bis in die Schule bringen.

Viele sind aber auch einfach zu faul, morgens zehn Minuten mehr einzuplanen, um die Kinder ein Stück weit entfernt von der Schule abzusetzen“, so Voosen. Alle Eltern, die gestern die Elternhaltestelle nutzten, bescheinigten ihren Kindern hingegen, unheimlich stolz darauf zu sein, die rund 250 Meter bis zur Schule selbstständig zu gehen. „Dabei sollte man wirklich ein paar Minuten früher da sein, weil die Kinder für den Schulweg schon ein wenig länger brauchen. Da wird mal eine Blume, mal ein Vorgarten etwas länger angeschaut“, sagt Ivanka Zeien. Selbst an Regentagen wollen die Grundschüler unbedingt an der Elternhaltestelle abgesetzt werden.

Überlegt wird derzeit noch vonseiten der Schule, ob ein Belohnungssystem für die Kinder eingeführt werden kann, die an der Elternhaltestelle aussteigen und den Weg selbstständig zur Schule gehen. „In Duisburg hat man damit gute Erfahrungen gemacht“, sagt Rainer Behrens von der Krefelder Verkehrswacht.

Behrens geht ebenso wie Schulleiter Reiners davon aus, dass spätestens ab dem Herbst die Elternhaltestelle noch deutlich höher frequentiert wird.

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