Kein Licht am Ende des Molch-Tunnels

131 600 Euro für den Amphibienschutz findet die Politik zu teuer. Die Suche nach Alternativen beginnt.

Linn. Der Tunnel ist noch längst nicht abgeschrieben. Wie berichtet, soll er zum Schutz der Molche unter der Kurkölner Straße hindurch führen. Die Bezirksvertreter in Oppum-Linn und die Mitglieder der Bürgeraktion Baumschutz halten an der Idee fest.

Claudia Heitmann (FDP) und Elvira Gergis (Grüne) fordern in der Sitzung der Bezirksvertretung eine schriftliche Verwaltungs-Vorlage. "Außerdem gibt es sicherlich noch Firmen, die günstiger arbeiten", sagt die Liberale.

Zuvor hat Heino Thies vom Fachbereich Grünflächen erläutert, dass das günstigste Angebot für den Bau der Amphibienschutzanlage 131 600 Euro betrage. Es stehen jedoch nur 60 000 Euro zur Verfügung. Mithilfe des Tunnels könnten die Tiere bei ihrer Wanderung zu den Laichgewässern selbstständig von einer Straßenseite zur anderen kommen und müssten nicht mehr im Eimer hinübergetragen werden. Thies: "Im Betrag schlagen die Kosten für die Verlegung von zwei Stromleitungen und einer Wasserleitung mit 33 000 Euro und die Umleitung des Grabens mit 12 000 Euro Buche." Als Alternative schlägt er einen neuen Tümpel als Laichgewässer vor. Er soll 45 000 Euro kosten.

Heitmann findet, dass die Kurkölner Straße während der Molch-Wanderung zu den Laichgewässern im Frühjahr gesperrt werden könnte, so wie es auch in Hüls geschehe. "131 600 Euro für rund 250 Tiere stehen in keiner Relation." Dazu Hansjürgen Tacken (SPD): "Es sind so wenige, weil sie nicht ausreichend geschützt werden. Die Population kann sich nicht vermehren."

Die Bürgeraktion Baumschutz hat jetzt ebenfalls eine Firma damit beauftragt, einen Kostenvoranschlag für den Amphibientunnel zu erstellen. Die Mitglieder denken, dass der Tunnelbau günstiger durchgeführt werden kann.

Nachdem die ersten Kammmolche an den wenigen Tagen mit Plus-Temperaturen im Eimer über die Straße getragen wurden, ist jetzt wieder Ruhe eingekehrt. Bei Frost bleiben die Molche in ihrem Erdloch. Im Umweltausschuss am 18.März geht die Diskussion weiter.

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