Die Oppumer wollen ein Einkaufszentrum

Einhellig ist die Meinung über die Errichtung eines Lebensmittelgeschäfts in der Ortsmitte gegenüber vom Bahnhof.

Krefeld-Oppum. Die Nahversorgung im Oppumer Ortskern scheint in Zukunft wieder gewährleistet zu sein. Zumindest plant ein Krefelder Architekt dem Vernehmen nach gegenüber dem Bahnhof ein Gebäude für einen Lebensmittelmarkt zu errichten. Die entsprechenden Pläne liegen den Verantwortlichen seit einigen Wochen vor. Am WZ-Mobil waren die Meinungen dazu einhellig: Die Oppumer wollen an der Werkstättenstraße, Ecke Maybachstraße eine Möglichkeit zum Einkaufen. Eine Bebauung des Festplatzes an der Kronlandbrücke wird abgelehnt.

"Noch sind wir mobil, um einkaufen zu fahren, aber wer weiß, wie lange noch", erklärt das Ehepaar Günter (82) und Inge (75) Petry. "Zu Fuß in der Nähe etwas zu erreichen, ist ja nicht möglich, deshalb brauchen wir genau an dieser Stelle eine Einkaufsmöglichkeit."

Eine Geschäftsansiedlung auf dem Festplatz wäre, schreibt WZ-Leser Hans Winter, eine gefühlte Abnabelung und Isolierung von der Ortsmitte, obwohl der Platz nicht weit entfernt sei.

Vor dem Problem, weite Strecke zu Fuß zurücklegen zu müssen, steht auch Christine Heyer: "Über die Kronlandbrücke zum Einkaufen zu gehen, fällt mir schon schwer." Auch der Tunnel sei keine Alternative, "da habe ich Angst". Die 69-Jährige hat sehr genaue Vorstellungen davon, was in der Oppumer Mitte fehlt. "Wir brauchen einen Augenarzt und einen HNO-Arzt, dazu einen Supermarkt, der viele frische Produkte anbietet." Dietmar Strauchmann (69) ergänzt noch: "Wir haben zwar einen Metzger und eine Drogerie, aber ein Geschäft für Lebensmittel fehlt."

Krefeld-Oppum. Für das neue Gebäude müssten einige bestehende fallen. Das kritisiert Rainer Nühnen vehement. Zusammen mit seiner Frau betreibt er in dem grünen Haus an der Werkstättenstraße seit etwa einem Jahr einen Kiosk. Das Gebäude müsste einem Neubau weichen. Ein Umzug würde den Kiosk aus dem Kundenstrom bringen und eine Integration in das neue Gebäude wäre aufgrund der Konkurrenz zum Supermarkt unsinnig. Sein Nachbar hingegen, Schuster Mavzat Uzbay (47), sieht in dem neuen Geschäft eine Chance: "Vorausgesetzt, ich kann darin meinen Laden weiterführen."

"Seit zehn Jahren warten wir darauf, dass sich was ändert. Die Ecke soll endlich in Ordnung gebracht werden", hat Gottfried Fenten (74) die Hoffnung schon aufgegeben. Genauso geht es Klaus Trüb (70): "Seit vielen Jahren berichtet man, dass ein Einkaufszentrum entstehen soll, aber die Ortspolitiker werfen sich den Knüppel gegenseitig zwischen die Beine. Eine Partei will, dass hier ein Lebensmittelgeschäft gebaut wird, die andere will es auf dem Festplatz. Ich habe den Glauben daran verloren, dass es klappt."

WZ-Leserin Angelika Becker schreibt ebenso ungläubig: "Was haben wir in Oppum schon alles unternommen, um ein Lebensmittelgeschäft in die Mitte zu bekommen? Unterschriftenlisten und Briefe an den Oberbürgermeister haben nichts bewirkt." Und Lieselotte Fenten (74) fügt noch hinzu: "Ich glaube es erst, wenn hier die Bagger anrollen."

Gisela Schneiderwind (66) zeigt sich optimistisch und malt sich das neue Gebäude schon aus: "Ich begrüße es sehr, dass hier ein Zentrum entstehen soll, in dem mehrere Dinge integriert werden. Oppum fehlt ein Augenarzt, ein Kinderarzt oder ein Orthopäde. Ein Café könnte hier auch entstehen. Wenn die Bauruinen erst einmal weg sind, könnte es hier sehr viel schöner werden."

Ingrid Straub hat sich per E-Mail ebenfalls positiv zur Realisierung des Einkaufszentrums geäußert. "Ich hoffe, dass die Nahversorgung auch Gemüse und Obst sowie ausreichend Milchprodukte umfasst."

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