Der „Herminator“ als Vorbild

Uerdingen Matthias und Johannes Held vom Skiklub Bayer sind erfolgreich bei den Westdeutschen Meisterschaften unterwegs.

"Wir haben Skifahrer wie Hermann Maier im Fernsehen gesehen und haben gedacht: Das wollen wir auch machen", erklärt Matthias Held, Mitglied des Rennkaders des Skiklubs Bayer Uerdingen. Mit seinem Bruder Johannes ist der 21-jährige im Slalom, Riesenslalom und Super-G erfolgreich unterwegs. Bei den Westdeutschen Meisterschaften sind die beiden Brüder Stammgäste auf dem Treppchen. Matthias ist Vize-Meister im Slalom, Johannes (18) sogar Westdeutscher Jugendmeister im Super-G.

Doch wie kamen die Niederrheiner - die Brüder kommen aus Jüchen - zum Skisport, der in unseren Breitengraden trotz Skihallen nicht so weit entwickelt ist?

"Einen großen Anteil daran haben unsere Eltern und Großeltern", sagen die Ski-Asse. Schon mit drei Jahren standen Matthias und Johannes auf den Brettern. Johannes fasziniert die Technik seines Sports und Matthias mag es, "die Landschaft und den Kick des Steilhanges zu erleben".

Entdeckt wurde ihr Talent bei den Mönchengladbacher Stadtmeisterschaften, die in der Skihalle Neuss ausgetragen wurden. "Unsere Oma hat uns damals angemeldet, wir waren sehr überrascht", erklärt Johannes. Das war im Jahr 2002. Zunächst fuhren die Brüder für das Snowteam der Skihalle, bevor sie 2004 zum Skiklub Bayer Uerdingen wechselten, in dem sie das professionelle Trainerteam um Ulrich Schubert und die vereinseigenen Busse schätzen. "Die Trainer nehmen sich viel Zeit für uns und die Stimmung im Rennkader ist toll", sagt Johannes.

Auch andere Sportarten kommen nicht zu kurz. Matthias Held spielt in der zweiten Mannschaft des VfL Viktoria Jüchen in der Kreisliga B Fußball, Johannes gar im Bezirksliga-Team des VfL. Daneben drücken die beiden Eishockey-Fans den Krefeld Pinguinen die Daumen.

Für das Leben nach der sportlichen Karriere studiert Matthias zur Zeit Maschinenbau in Aachen und Johannes macht sein Abitur. Viel Zeit zum Lernen bleibt aber nicht, denn das nächste Rennen steht schon vor der Tür. Beim Dompokal im Schwarzwald am kommenden Wochenende wollen die Brüder dabei sein. Johannes hat aber noch ein Problem: eine Bänderdehnung im Fußgelenk. "Sobald ich im Skischuh bin, wird das Gelenk ja gestützt, das wird schon gehen", hofft er. Den Mut des "Herminators" Hermann Maier besitzt Johannes also schon. Jetzt fehlen nur noch die Goldmedaillen für sich und seinen Bruder.

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