Der Gnadenhof braucht Geld

Krefeld. Das Gefühl großer Erleichterung liegt über dem Oppumer Gnadenhof. Annemarie Hendricks, Hofinhaberin und Vorsitzende des Vereins für notleidende Pferde und Ponys, kann endlich wieder Lachen: Ein privates Darlehen hat ihr geholfen, die ausstehende Forderung beim Finanzamt zu begleichen.

Die WZ berichtete im Januar über den Steuerbescheid, nach dem Hendricks einen Betrag von rund 27 400 Euro nachzahlen sollte.

Der 300 Jahre alte Hof in Oppum stand kurz vor der Zwangsversteigerung. "Damit ist zumindest eine Sorge vom Tisch", so Hendricks, die bereits wieder Neulinge auf ihrem Hof versorgt. Inzwischen sind es 42 Pferde und Ponys, alle vereint eine tragische Geschichte. "Die Tiere, die hier ankommen, sehen immer schlimmer aus", so Hendricks, die nach dem ersten Blickkontakt kein Tier abweisen kann.

Einige Tiere bleiben auf ewig. Das sind die besonders schlimmen Fälle, die Hendricks beim Aufpäppeln ganz tief ins Herz schließt. Sie scheut auch nicht davor, sechs Wochen lang den Stall mit einem Tier zu teilen. So bei Malibu, dem verwahrlosten Hengst, der liegend, mit ausgeschlagenen Zähnen und aus dem Maul blutend bei der Tierfreundin ankam. Nun sind Malibus Zähne nachgewachsen. Er zählt bereits über 20 Jahre und ist "ein Traum von einem Pferd", so Hendricks.

Auf die Frage, wie es zukünftig mit der finanziellen Lage aussähe, antwortet sie: "Die Leute kaufen sich jetzt lieber neue Autos, anstatt für den Verein zu spenden". Die Boxen sind vollauf belegt. Was der Hof dringend braucht, sind neue Ställe für Quarantänefälle. "Mit Holzspenden wäre uns sehr geholfen", sagt Hendricks.

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