Deich ist ein Jahrhundertbauwerk
Ab April soll der Weg wieder für Spaziergänger freigegeben werden.
Uerdingen. Spaziergänger genießen an Sonnentagen wie gestern den Ausblick vom Deichweg und vom Uerdinger Steiger auf den Rhein. Die Arbeiter der Firma Amand und der städtische Bauoberleiter Christian Kocks sehen das gar nicht gerne. Denn noch sind der Deich und Hafenbereich eine Baustelle und gesperrt. „Wenn nichts dazwischenkommt, ist Anfang des zweiten Quartals alles fertig“, sagt Kocks, Mitarbeiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau, der für den Deichbau verantwortlich ist.
Pünktlich zum Beginn der Hochwasserperiode war der Schutzdeich am 31. Oktober 2014 fertig. Rund 600 Meter lang ist die Spundwand, die vom Rhein aus gesehen vor dem alten Deich versenkt wurde. Ummantelt von Stahlbeton, ist sie schwarz geklinkert und mit grauen Abschlusssteinen versehen. „Jeder einzelne wiegt 830 Kilogramm“, sagt Christian Kocks. Das lohnt, denn der Deich ist ein Jahrhundertbauwerk, wörtlich gemeint: „Vom Material her hält er 100 Jahre — unter ungünstigen Voraussetzungen“, erläutert Bauoberleiter Kocks. Zur Wasserseite wurde eine vollständig neue Böschung hergestellt, in die bereits eine Gras/Wintergerste-Mischung gesät wurde.
Der neue Weg auf dem Deich wird zurzeit angelegt. Im südlichen Bauabschnitt ab dem Rheinschlösschen ist die Grundlage bereits geschaffen, im nördlichen Bauabschnitt wird zurzeit noch das alte Material abgetragen. Man baut aus der Tiefe auf, denn die neue Grundlage muss viel aushalten können. Die 3,50 Meter breite Asphaltdecke wird künftig nicht nur Spaziergänger oder Skater tragen, sondern muss als Deichverteidigungsweg schweren Lastwagen, vollgepackt mit Sandsäcken, standhalten.