Alles neu im Linner Quartier

Wohnstätte steckt Millionen in die Renovierung ihrer Häuser aus den 20er Jahren. Umzugshilfe für die Mieter.

Krefeld-Linn. An der einen Straßenseite stehen noch die alten, gelblich-grau verblichenen Siedlerhäuschen. Nur wenig weiter, die Ecke herum, leuchten schmucke, in Pastelltönen gestrichene Reihenhäuser in der Sonne. Kaum zu glauben, dass die Grundmauern aller Gebäude die gleichen sind. Sie stammen aus den 20er Jahren.

In einem Rundumschlag saniert die Wohnstätte seit 2005 die Häuser in Linn nach und nach. Das Quartier an Quartelkämpchen, Tilsiter- und Rathenaustraße bekommt ein ganz neues, modernes Gesicht. Die Mieter dürfen ihre Wünsche vor dem Umbau äußern und begeben sich nach der Verschönerung meist wieder in ihr früheres Heim.

"Die Sanierung führen wir einvernehmlich und ohne Kündigung durch", betont Wohnstätten-Vorstand Thomas Siegert. "Manchmal ziehen die Mieter vor Beginn der Arbeiten ins leer stehende Nachbarhaus und dann wieder zurück, wenn ,ihr’ Haus fertig ist. Wir geben dabei Umzugshilfen. Nach der Sanierung haben die Häuser Neubaustandard. Die alten lassen sich nicht mehr vermieten."

1400 Wohnungen nennt die Wohnstätte im Bereich von rund einem Kilometer in Linn ihr Eigen. Dieser Stadtteil ist die eigentliche ,Keimzelle’ der Wohnstätte", sagt Bauleiter Hans Winter schmunzelnd. Er zählt die aktuellen Umbaumaßnahmen auf: "In den Jahren zwischen 2005 und 2007 erfolgte die Kernsanierung der Häuser Rheinfeld 1-8 mit insgesamt 48 Wohneinheiten.

Das Investitionsvolumen betrug hier 3,3 Millionen Euro." Dazu Siegert: "Die Mieten stiegen hier beispielsweise von vorher 3,60 bis 4,40 Euro je Quadratmeter auf 5,70 bis 5,80 Euro nachher. Aber die moderne umweltfreundliche Wärmeversorgung halbiert die Heizkosten. Das rechnet sich."

Anfang 2009 wurden dann die Häuser Rathenaustraße 32 und 34 nach Plänen des Architekten Christoph Janszen fertiggestellt. Die Bausummen betrug rund 1,5Millionen Euro. Zurzeit steht die Kernsanierung von neun Häusern mit 25 Wohneinheiten an der Rathenaustraße 55-71 an. Teile des Blocks sind bereits fertig, andere sind noch eingerüstet, an der anderen Seite gähnen die leeren Fensterhöhlen. Da geht es bald los.

Die Besichtigung zeigt: Wo früher der Steinholzboden lag, glänzen heute die Bodenfliesen, wo es früher nur ein kleines Duschbad gab, befindet sich jetzt ein geräumiges Badezimmer, der zehn Quadratmeter großer Balkon oder eine Loggia gehören nun zum Standard. "Sieben der neun Erdgeschoßwohnungen sind barrierefrei", erklärt der hier ausführende Architekt Klaus Brand. "Alle Wohneinheiten bekommen einen neuen Grundriss, fast keine gleicht nach dem Umbau der anderen. In sechs bis acht Monaten ist alles fertig." Dort betragen die Baukosten knapp 1,8Millionen Euro.

Anfang 2011 wird die Kernsanierung am Quartelkämpchen 54-62 fortgesetzt. Die Maßnahme gehört zur Arrondierung des Bereiches Tilsiter- und Rathenaustraße und Quartelkämpchen.

Zum Quartier gehört auch der Neubau des Seniorenheimes mit 90 Zimmern, das im Juni 2009 für 8,4 Millionen Euro von der Wohnstätte fertiggestellt wurde. Die 18 daran angeschlossenen Seniorenwohnungen waren einen Monat später bezugsfertig. Die Kosten hierfür lagen bei 2,4 Millionen Euro.

Insgesamt hat die Wohnstätte in diesem Stadtteil 17,4 Millionen Euro investiert.

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