Brauchtum 50 Jahre Uerdinger Karnevalsprinzessinnen

Uerdingen · Die Uerdinger Prinzessinnen wollten hinter ihren Amtsbrüdern nicht zurückstehen und waren der Auffassung, dass sie sich im Sinne der Pflege der Fastnachtstradition zusammenschließen und dazu beitragen könnten, dem Uerdinger Karneval eine weitere bunte „Note“ zu geben.

 Hier zogen die Uerdinger Karnevalsprinzessinnen im Jahr 1972 noch als Fußgruppe durch die Straßen. 23 Jahre später sollten sie einen eigenen Wagen bekommen.

Hier zogen die Uerdinger Karnevalsprinzessinnen im Jahr 1972 noch als Fußgruppe durch die Straßen. 23 Jahre später sollten sie einen eigenen Wagen bekommen.

Foto: Uerdinger Karnevalsprinzessinnen

Mit dieser Grundidee trafen sich am 29. Januar 1969 folgende ehemalige Prinzessinnen im Vereinsheim des SC Aegir: Änne Küsters, Gerda Blondin, Adele Forst, Doris Hirschberg, Helene Pütz, Carola Schellewald und Addi von der Warth. Die nächste Zusammenkunft fand dann, vor einem inzwischen größeren Interessentenkreis, im Rheinschlößchen statt.

Es wurden Änne Küsters zur Präsidentin, Doris Hirschberg zur Kassiererin und Carola Schellewald zur Schriftführerin ernannt. Man vereinbarte, sich zunächst zu geselligen Treffen wiederzusehen. Später wurden dann planmäßige Aktivitäten im und außerhalb des Uerdinger Karnevalsgeschehens organisiert.

Im Jahr 1972 nahmen die ehemaligen Prinzessinnen zum ersten Mal am Tulpensonntagszug teil. Seitdem sind sie nicht mehr aus dem karnevalistischen Geschehen Uerdingens wegzudenken und holten mit ihrem im Jahr 1995 erworbenen Anhänger, der unter Mithilfe einiger ehemaliger Prinzen zum Standardwagen umgebaut wurde, bereits mehrere Preise.

Allen Unkenrufen bekannter Uerdinger Karnevalisten zum Trotz besteht die Vereinigung inzwischen seit 50 Jahren. Finanziert wird sie unter anderem durch einen festen Jahresbeitrag. Eine weitere Einnahmequelle wird durch Eigeninitiative der Prinzessinnen, zum Beispiel durch Verkauf von Kaffee und Kuchen auf unterschiedlichen Uerdinger Veranstaltungen und durch Spenden sichergestellt. Die monatliche Miete für den Stellplatz des Wagens bestreiten die Prinzessinnen, die am Zug teilnehmen, aus ihrer privaten Kasse.

Seit vielen Jahren hält der ehemalige Bezirksvertreter Elmar Jakubowski als Ehrensenator schützend seine Hand über, wie er sagt, „meine Prinzessinnen“. Da jedoch ein Ehrensenator nicht reichte, wurde in 2015 der ehemalige Prinz Klaus Kemper ebenfalls zum Ehrensenator – auf einem Bein können schließlich auch Prinzessinnen nicht stehen.

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