Baptisten Erweiterung des Gemeindezentrum: Mit mehr Platz in Cracau helfen

Die Krefelder Baptisten erweitern ihr Gemeindezentrum an der Seidenstraße für 600 000 Euro — ein Bekenntnis zum Stadtteil.

Andreas Steinke, Leiter der Ziongemeinde (2.v.r.) mit Elektriker Ruhan Heybet auf der Baustelle. Foto: Dirk Jochmann

Andreas Steinke, Leiter der Ziongemeinde (2.v.r.) mit Elektriker Ruhan Heybet auf der Baustelle. Foto: Dirk Jochmann

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Cracau. Noch wird gemessen, gehämmert, geschnitten und gespachtelt. Arbeiter kleben die Isolierung an die Außenwände. Die Fassade soll auf jeden Fall fertig sein, wenn am 7. November die Gäste kommen. „Dann sind die Bauarbeiten zwar noch nicht beendet, aber für eine erste Feier reicht es“, sagt Andreas Steinke, Gemeindeleiter der Ziongemeinde.

Die Krefelder Baptisten erweitern ihr Gemeindezentrum an der Seidenstraße 39. Für 600 000 Euro wird gerade das Nachbarhaus umgebaut, für das die evangelisch-freikirchliche Gemeinde 2014 bei einer Versteigerung den Zuschlag bekam. „Damit können die Platzprobleme gelöst werden, die es bereits gibt“, sagt Steinke. Und es könne zusätzliche Angebote geben. Der Bedarf sei da. „Der Stadtteil ist ein Problembezirk, das sagen nicht nur wir“, erklärt der 58-Jährige.

In Cracau lebten Menschen, die „sozial nicht so gut gestellt sind“. Es gebe viele Nachbarn mit finanziellen Problemen, Arbeitslose, Alleinerziehende, Menschen, die Unterstützung bei Lebens- oder zum Beispiel Erziehungsfragen bräuchten. „Wir haben uns bewusst entschieden, in diesem Stadtteil zu bleiben und hier zu helfen“, betont der ehrenamtliche Gemeindeleiter. „Man kann doch nicht mit schicken Autos aus den Stadtteilen zum Gottesdienst fahren und dann die Mauern hochziehen“, sagt der Partner in einer Unternehmensberatung. „Christen sollten eine Aufgabe in der Gesellschaft übernehmen, gerade, wo es Brennpunkte gibt.“

Bisher bieten Gemeindemitglieder bereits unter anderem Hausaufgabenbetreuung für Kinder aus dem Viertel und Sprachkurse für Menschen mit Migrationshintergrund an. Durch zusätzliche 60 Quadratmeter im Erdgeschoss des Nachbarhauses — darüber werden gerade vier Wohnungen hergerichtet, die die Gemeinde ab Januar vermieten will — gibt es mehr Raum für Gemeindearbeit der Baptisten.

Im Stadtteil etwas zu bewegen, so Steinke, „das können wir nicht alleine schaffen, aber indem sich verschiedene Interessensgruppen zusammentun schon“. Mit dem Bürgerverein Krefeld-Ost arbeitet die Ziongemeinde bereits zusammen. „Es war etwas ruhig geworden um den Bürgerverein. Es ist schön, dass er jetzt wieder reaktiviert ist“, sagt Steinke über den Verein, zu dem die Gemeinde als juristische Person und auch einige Gemeindemitglieder gehören.

Ein erster gemeinsamer Schritt soll eine Podiumsdiskussion zur Entwicklung des Stadtteils bei der Einweihungsfeier sein. Gäste der Feier und der Podiumsdiskussion zur Entwicklung Cracaus am 7. November, 15 bis 17 Uhr, Seidenstraße 39, sind die stellvertretende Bürgermeisterin Karin Meincke sowie Vertreter vom Bürgerverein und vom Flüchtlingsrat. Die Anwohner des Stadtteils werden eingeladen. Im Anschluss an die Diskussion gibt es Kaffee und Kuchen, und das erweiterte Gemeindezentrum kann besichtigt werden.

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