Eltern wollen Brüder-Grimm-Schule retten

Heftiger Widerstand gegen Auflösung oder vorgesehenen Schulverbund.

Krefeld-Stadtmitte. Auf heftigen Widerstand stößt der Vorschlag des Fachbereichs Schule, die Brüder-Grimm-Grundschule an der Freiligrathstraße aufzulösen. Auch die Überlegung, einen Schulverbund mit der Mariannenschule zu bilden, stößt auf einhellige Ablehnung. Ausgangspunkt ist der Entwurf des Schulentwicklungsplans (SEP), der jetzt in der Bezirksvertretung (BZV) Mitte zur Diskussion stand.

Wolfgang Lausch, Vorsitzender der Elternpflegschaft an der Brüder-Grimm-Schule, legte den Politikern und der Verwaltung ein Zehn-Punkte-Papier vor, in dem sich die Schulpflegschaft und die Lehrerkonferenz einstimmig für den kompletten Erhalt der Schule aussprechen.

Lausch argumentierte im Rahmen der Einwohnerfragestunde nachdrücklich für den Erhalt. „Die Schülerzahl an unserer Schule ist stabil und sogar steigend.“ Auch die langfristige Zweizügigkeit sei gewährleistet. Er verwies dabei auf die offiziellen Zahlen des SEP, die für die vier Grundschulen in der Stadtmitte — Bismarckstraße, Freiligrathstraße, Mariannen- und Mosaikschule — bis 2017 eine stabile Entwicklung prognostizieren.

Die Zahl von derzeit 1054 Schülern an den vier Schulen würde sich danach lediglich um 29 auf 1025 reduzieren. Wolfgang Lausch: „Das größte Kapital, das eine Stadt beinhaltet, sind seine Kinder.“ Und diese müssten die bestmögliche Bildung erhalten. „Das lege ich Ihnen ans Herz“, appellierte er an die Bezirksvertreter.

Lausch verwies auch darauf, dass zahlreiche Schüler der stillgelegten Schule Alte Flur in Oppum jetzt die Brüder-Grimm-Schule besuchen. Der Weg für sie würde zur Mariannenstraße dann um noch einen Kilometer weiter. Nach der Schließung der Jugendverkehrsschule in Fischeln komme auch dem großen und abgesicherten Schulhof für die kindgerechte Verkehrserziehung größere Bedeutung zu. Wichtig sei dies auch für die 18 behinderten Kinder, die am gemeinsamen Unterricht teilnehmen.

Lausch widersprach auch der Feststellung im SEP, es gebe bereits einen Kooperationsvertrag zwischen beiden Schulen: „Eine Kooperation der beiden Schulen gab und gibt es nicht. Dies war wohl einmal angedacht, ist aber nicht umgesetzt worden.“ Eva Kesseler brachte einen interessanten Aspekt beim Rückgang der Schülerzahlen in die Diskussion: „Warum nutzen wir das nicht dazu, in kleineren Klassen den Unterricht zu optimieren?“, fragte die CDU-Politikerin. Entschieden werden soll über den Schulentwicklungsplan — nach Anhörung und Auswertung am 8. Mai — auf einer Sitzung des Schulausschusses am 26. Juni und danach im Rat am 3. Juli.

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