Trotz Brexit Schuhe von Clarks werden künftig von Krefeld aus geliefert

Süd. · Der britische Schuhproduzent kooperiert mit dem Krefelder Logistikzentrum des dänischen Konzerns DSV, das ab 2020 den europaweiten Vertrieb übernimmt. Das bedeutet auch ein verstärktes Aufkommen von Lastwagen.

 Das Logistikzentrum des DSV befindet sich im Südpark Fichtenhain auf der Nirostastraße 3.

Das Logistikzentrum des DSV befindet sich im Südpark Fichtenhain auf der Nirostastraße 3.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Immer mehr britische Unternehmen gründen – auch als Folge des drohenden Brexits – Niederlassungen in Deutschland. Jetzt haben der dänische Logistikkonzern DSV und der englische Schuhhersteller Clarks ihre Kooperation angekündigt. DSV bezog selbst erst 2015 im Südpark Fichtenhain auf einem riesigen Gelände von fast 170 000 Quadratmetern an der A44 ein neues Logistikzentrum mit 400 Mitarbeitern. Davon mietet Clarks für sein neues Vertriebszentrum 10 000 Quadratmeter und überträgt im Gegenzug DSV die europaweiten Lieferungen von in England gefertigten Schuhen ab Krefeld. „Wir freuen uns sehr, dass Clarks uns die Schlüsselrolle in seiner Lieferkette anvertraut hat“, kommentiert Brian Eising, Vorstand des Geschäftsbereichs DSV Solution, die Kooperation. DSV wolle mit seiner Erfahrung in Lagerverwaltung und Transport zum Erfolg von Clarks beitragen. Mehr als 300 Lkw fahren im Krefelder Logistikzentrum täglich bereits ein und aus. Es dürften dann noch einige mehr werden.

Das Vertriebszentrum von Clarks soll im Frühjahr 2020 den Betrieb für Kundenbestellungen aus ganz Europa aufnehmen und den traditionellen Groß- und Einzelhandel sowie Online-Kanäle bedienen. Auf diese Weise will der Schuhproduzent einen schnelleren und flexibleren Kundendienst in der Region anbieten, aber auch seine Wachstumsstrategie in Europa durchsetzen. Ben Fletcher, Präsident der Region Europa bei Clarks, bestätigt dies: „Wir wollen mit unserer Ware geografisch näher an die Schwerpunktmärkte auf dem Festland rücken, um mit den dortigen Lieferzeiten mithalten zu können.“ Außerdem wolle man so einen kostengünstigen Lieferservice anbieten. Das Unternehmen bezeichnet sich als weltgrößten Hersteller von Straßenschuhen mit jährlich 50 Millionen verkaufter Paar Schuhe und setzt auf kultiges, innovatives Schuhwerk.

Alexia Evans, Direktorin für Logistik und Beschaffung bei Clarks, sieht in Krefeld einen wichtigen Standortvorteil. „Nachdem wir den DSV-Standort besucht und uns mit dem dortigen Team ausgetauscht haben, freuen wir uns auf die Partnerschaft, die für uns langfristig eine Wertsteigerung bedeuten wird.“ Mit der Eröffnung eines Vertriebszentrums im Herzen Europas wolle man die Erwartung der Kunden erfüllen, ihre Schuhe möglichst schnell und über viele Verkaufskanäle beziehen zu können.

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