Baustelle WZ-Mobil: Schlammwüste am Bahnhof Oppum

Baustelle an einer Kurve verärgert die Anwohner. Die Geschäftsleute klagen über Verluste.

Baustelle: WZ-Mobil: Schlammwüste am Bahnhof Oppum
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Werkstättenstraße Ecke Maybachstraße gleicht einem Hindernisparcours. Ein Neubau und Arbeiten am Bahnhof sorgen für Chaos. Parkende Baustellenfahrzeuge auf der einen Straßenseite, ein aufgerissener Gehweg auf der anderen, in der Mitte der Straße eine riesige Pfütze. Der Zustand ärgert Anwohner und vor allem Geschäftsleute. Sie klagen seit Monaten über Umsatzeinbußen, da vor allem Laufkunden die Ecke meiden. Beim WZ-Mobil machten sie ihrem Ärger Luft.

Die Ecke sei sehr gefährlich, meint Sascha Stroiczyk, der im Oppumer Fahrradtreff arbeitet. „Ich wäre selbst einmal fast über meinen Fahrradlenker gestürzt, weil die Räder in dem großen Loch auf der Straße stecken geblieben sind.“ Auch Kunden hätten ihm von Unfällen berichtet. Was ihn am meisten ärgere?

Dass die Arbeiten nicht vorangehen, wie er sagt. Sein Laden leide sehr darunter, seit vielen Monaten, nun wurde der Termin, an dem alles fertig sein sollte, noch einmal verschoben. „Die Baustelle hat uns das Weihnachtsgeschäft kaputt gemacht.“ Kunden meiden die Ecke. Sand und Dreck lege sich auf die neuen Räder, die zu Werbezwecken draußen stehen. Der Lack werde durchs Putzen abgeschmirgelt. „Auf der Ware bleiben wir derzeit sitzen, obwohl wir sie schon zum halben Preis anbieten.“

Auch Gabriele Elbreder ärgert sich über weniger Umsatz. Sie leitet eine Bäckerei-Filiale. „Es kommen deutlich weniger Pendler vorbei. Sie nehmen andere Wege, um zur Bahn zu kommen“, sagt sie. Auch die weggefallenen Parkplätze machten sich bemerkbar. „Mal schnell stehen bleiben, um sich ein Brötchen zu holen, das geht seit Monaten nicht. Viele kommen daher nicht mehr.“

Ähnlich geht es Makinudi Zissis vom Grill am Bahnhof. „Unsere Einnahmen sind in den letzten eineinhalb Jahren deutlich gesunken“, sagt er. Er freut sich zwar, dass umgebaut wird und eine neue Unterführung kommt — aber die Arbeiten sollten nicht so lang dauern, findet er. „Ich verstehe nicht, warum das so viel Zeit braucht, um die Straße wieder vernünftig herzurichten. Ein Teil ist ja schon fertig.“

„Meine Kunden klagen vor allem über den Lärm der Bagger“, sagt Woranut Kusz, die ein Massage-Studio betreibt. „Das stört bei der Entspannung.“ Sie hofft, dass die Bauarbeiten im Frühjahr endgültig abgeschlossen sind. „Dann wird es sicher schön, darauf freue ich mich schon.“

Ietta Caniglia, die in einer Reinigung arbeitet, hat ihre Kunden behalten, wie sie sagt. Allerdings sei es für diese teils sehr beschwerlich, ins Geschäft zu kommen. „Die wenigen Parkplätze hier an der Straße sind alle belegt. Viele Kunden müssen mit ihrer Wäsche erstmal ein ganzes Stück laufen“, erklärt sie. Die Einfahrt zu ihrem Geschäft sei ständig zugestellt. „Die Baustelle ist eine Katastrophe.“ Gerade das große Loch in der Straßenmitte sei gefährlich. „Es liegt hinter einer Kurve, so dass man es gar nicht sieht. Kein Wunder, wenn es zu Unfällen kommt.“

Das sieht auch Hans Peter Prinzen so, der in der Nachbarschaft wohnt. „Die Lkw und Baustellenfahrzeuge blockieren alles und stellen die Straße zu. Weder Autofahrer noch Busfahrer noch Radfahrer kommen hier vernünftig durch“, meint er. Fußgänger müssten teils mitten auf der Straße laufen, da es an der Kurve auf beiden Seiten keinen Gehweg gebe. Das sei gefährlich, gerade für ältere Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind. „Und dabei bekommt man noch dreckige Schuhe und nasse Füße“, sagt er. Auch dass Leitungen beschädigt wurden, ärgert ihn. „Ich hatte jetzt zu Jahresende mehrere Wochen weder Telefon noch Internet noch Fernsehen“, klagt er. Er hofft, dass sich die Situation bald ändert.

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