Unendliche Weiten über Linn
Die Sternfreunde wollen bis 2016 ihre neue Sternwarte in Betrieb nehmen.
Krefeld. Mit ihren leistungsstarken Teleskopen beobachten sie weit entfernte Planeten: „Sehr schön anzusehen sind etwa die Venus oder der Saturn. Bei guten Sichtverhältnissen kann man zum Beispiel auch die Bewegungen der vier Monde des Jupiters beobachten“, sagt Gert-Joachim Külkens. Er ist zweiter Vorsitzender der Krefelder Sternfreunde — ein Verein aus Hobby-Astronomen, der seit gut 48 Jahren die Faszination des Blicks in das Universum zelebriert.
Seit 1972 stand den Sternfreunden dafür ein Platz auf dem Dach des alten Helios-Hochhauses zur Verfügung: In luftiger Höhe befand sich ein kleines Observatorium, auf Knopfdruck konnte das Dach der rechteckigen Konstruktion zurückgefahren werden. Mit dem Abriss des Hochhauses verschwand dann auch die alte Sternwarte im Schutt. Ende 2011 bezog der Verein daher einen Klassenraum in einem Erweiterungsbau der ehemaligen Hauptschule am Danziger Platz in Linn. „Für uns war das ein Glücksfall“, sagt Külkens. Gerettet werden konnte eine Säule, auf der ein großes Teleskop fest installiert werden kann.
Die soll nun auch den Mittelpunkt der neuen Sternwarte auf dem Flachbau am Danziger Platz bilden. Zurzeit können Gert-Joachim Külkens und seine Mitstreiter nur vom Innenhof des Gebäudes in die Sterne gucken. „Das ist nicht ideal, weil der Blick durch Bäume und Gebäude eingeschränkt ist“, sagt Wolfgang Verbeek, erster Vorsitzender der Sternfreunde. Sicht- und Lichtverhältnisse seien vom Dach aus besser: „Wir haben hier Südlage und keine größeren Bebauungen in der Nähe. Außerdem ist es in Linn relativ dunkel“, sagt Gert-Joachim Külkens.