Spalier der Landsknechte

Die Gruppe feiert am Samstag ihren 60. Geburtstag auf Burg Linn. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, das Brauchtum vor Ort zu pflegen.

Spalier der Landsknechte
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. In einem netten Kreis Männerfreundschaften pflegen und etwas für den Ortsteil bewirken — das ist es, was die Landsknechte der Burg Linn zusammenhält. Am Samstag werden sie sogar ihren 60. Geburtstag feiern. „Wir stehen für schön“, sagen die Knechte und lachen. Sie bilden in ihren historischen Uniformen ein ansehnliches Spalier, wenn es beispielsweise gilt, Polit-Promis auf die Burg Linn zu geleiten.

Die Landsknechte der Burg Linn gründeten sich 1954 zum ersten Burg-, Trachten- und Heimatfest. Sie bildeten sich aus den Mitgliedern des Vereins „Gesellschaft Burg Linn“. Obrist der ersten Stunde war Herbert Prönnecke. Er führte die Männertruppe bis 2002 an. Auf ihn folgte Bruno Preuten, der heute Chef der Truppe ist.

„Als Landsknecht bezeichnete man einen zu Fuß kämpfenden Söldner des späten 15. und 16. Jahrhunderts, dessen primäre Waffen die Langspieße oder Hellebarden waren“, erklärt Preuten den Namen der Gruppe.

Sie ist mit dem Brauchtum eng verbunden. „Bisher stellten die Landsknechte bei den Linner Schützenfesten 1962 und 1986 den Schützenkönig durch den mittlerweile verstorbenen Ehrenobristen Herbert Prönnecke und seiner Ex-Majestät und Ehrenlandsknecht Heribert Nauen.“ Minister, Stabsoffiziere, Apotheker und Stabsarztposten kamen ebenfalls aus ihren Reihen.

Die Landsknechte treffen sich einmal monatlich in der Wach-stouw — der Wachstube — bei Speis und Trank. Als Hausmeister an der Rheinbabenstraße, als Mojordomus, agiert Peter Klebs. „An diesen Abenden sprechen wir über unser Gruppenleben, die bevorstehenden Aktivitäten und über die Neuigkeiten in Linn“, sagt Klebs. „Die Landsknechte haben es sich zum Ziel gesetzt, das Brauchtum und die Heimatkunde zu pflegen, alle historischen Sitten und Gebräuche zu fördern und nicht zuletzt auch die Tradition der Landsknechte der Burg Linn zu erhalten.“

18 Männer zählt die Gruppe heute. „Es ist nicht einfach, passende neue Mitglieder zu finden“, weiß Geschäftsführer Michael Wielebinski. „Dabei haben wir einiges zu bieten.“ So wird einmal jährlich das Landsknechtlager für die ganze Familie am Rhein aufgeschlagen. „Besonders die Kinder haben dann Spaß beim Zelten. Neue Mitglieder werden zu diesem Termin getauft und dürfen sich dann Junglandsknecht nennen.“

Wie das abläuft: „Sie hängen bei frühlingsfrischen Temperaturen am Seil, um im Mai eine Runde im Rhein zu drehen und Leib und Seele zu reinigen — das macht nur den Zuschauern Spaß“, sagt er. Nach weiteren Taufzeremonien werde dann auf die Fahne geschworen.

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