Schüler hoffen auf den Louvre

Kunstklasse der Oppumer Realschule könnte am Donnerstag den Jugendkunstpreis gewinnen. Dann lockt eine Fahrt nach Paris

Schüler hoffen auf den Louvre
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Am Donnerstagabend, genau um 19 Uhr, wird es für die 16 Mädchen und Jungen des Kunstkurses 9 der Realschule Oppum richtig spannend. Dann erfahren sie, ob sie beim sogenannten Kunstvermittlungsprojekt „Jugend interpretiert Kunst“ einen der ersten drei Preise gewonnen haben. Weitere 19 Bewerber-Schulen aus ganz Deutschland konkurrieren mit ihnen.

„Allein die Teilnahme an diesem Wettbewerb ist ein Erfolg“, findet Kunstlehrerin Hiltrud Kroth, die auch die Kulturbeauftragte der Schule ist. „Wir bewerben uns seit zehn Jahren mit verschiedenen Kunstkursen. Jetzt hat es geklappt.“ Bei dieser Teilnahme würden die Schüler mehr lernen und seien mehr gefordert, als im täglichen Betrieb, erklärt die Pädagogin.

Das Projekt wird seit 15 Jahren von der Stiftung für Kunst und Kultur im Duisburger Museum Küppersmühle (MKM) durchgeführt; seit 2014 mit dem Partner Evonik Industries. Mehrere Tausend Schulen aus ganz Deutschland bewerben sich jährlich. 20 Teilnehmer werden per Los ermittelt und besuchen das MKM einen Tag lang.

Kroth: „Bei unserem Besuch wurden wir kunstpädagogisch betreut.“ Die Schüler setzten sich dabei mit den Künstlern und deren Werk auseinander, konnten die Kunstwerke in aller Ruhe betrachten und vergleichen, Fachleute mit Fragen bestürmen und schließlich die eigene Kreativität unter Beweis stellen.

„Wir haben uns die Kunst angesehen und dann versucht, sie mit Blatt und Stift zu kopieren“, erzählt Sarah (16). Marie (15) ergänzt: „Besonders haben uns die Werke des Künstlers Penk gefallen. Sie sind witzig, verrückt, ausgefallen und ein wenig schräg.“ Nach einigen Diskussionen, vielen Ideen und jeder Menge Arbeit in der Freizeit wurde dann die eigene künstlerische Arbeit ausgeführt, über die jedoch noch nicht öffentlich gesprochen werden darf.

So viel sei gesagt: „Wir haben gemeinsam eine farbige Plastik aus Styropor geschaffen, die so groß ist, dass sie nicht durch die Klassentür passte, sondern in Teile geschnitten werden musste, was auch geplant war.“ Sie wurde dann per Kunsttransport in einem Riesenmöbelwagen nach Duisburg ins Museums-Foyer geschafft. „Dort steht sie nun neben den Werken anderer Schulen und großen Künstlern“, berichten die Schüler stolz.

Eine hochkarätige Fachjury prämiert die Gewinner des Wettbewerbs, die während der Ausstellungseröffnung bekannt gegeben werden. Die Preisträger erhalten den Evonik Jugendkunstpreis in Höhe von 5000, 2000 oder 1000 Euro. „Sollten es die 5000 Euro werden, ist ein Besuch im Louvre vorgesehen, ansonsten steht die Museumsinsel in Berlin für eine Fahrt auf dem Programm“, berichten die Mädchen und Jungend der Realschule Oppum.

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