Johansenschule - Mit Weißwürsten gegen die Ekel-Toiletten

Der Förderverein der Johansenschule bringt 10 000 Euro für neue Schulklos auf.

Krefeld. „Den Johansen-Schülern stinkt‘s“, so titelte die WZ im Juli. Viele Schüler und Eltern hatten den maroden Zustand der 57 Jahre alten Toiletten als katastrophal kritisiert. Verzweifelte Schüler verrichteten das kleine Geschäft bereits auf dem Schulhof, „weil der Ekel so groß ist.“ Sogar das Gesundheitsamt der Stadt begutachtete die Misere. Mittlerweile hat sich das Bild radikal geändert.

Die Trennwände und Türen strahlen bei den Mädchen entsprechend ihrer Wünsche in Pink und Lila, bei den Jungs in Blau, Grün und Schwarz. „Hauptsache den Schülern gefällt‘s“, meint Schulleiterin Ulrike Vermeulen-Deimen. Sie verweist darauf, dass der Förderverein mit verschiedenen Aktivitäten die Renovierungssumme von rund 10 000 Euro ganz alleine gestemmt habe.

Vorsitzende Bianca Pudeg ist stolz darauf, dass fast alle Eltern und Schüler mitgemacht haben. Zum Beispiel beim Sponsorenlauf, bei dem die Kinder für gelaufene Kilometer beim Lauftag belohnt wurden. Oder beim Oktoberfest, bei dem der Förderverein einen Stand mit bayrischen Weißwürsten und Brezeln betrieb. Cafeteria und Trödelmarkt brachten weitere Einnahmen in die Kasse.

Mit diesem Geld konnten kinderfreundliche Handwerker mit der Renovierung in den Herbstferien beauftragt werden. Die Vorsitzende hebt dabei insbesondere den Oppumer Malermeister van der Hoven hervor, der für den Förderverein einen „Superpreis“ gemacht und tolle Arbeit geleistet habe.

Ebenfalls in Eigenleistung der Eltern waren die 57 Jahre alten Anlagen vor der Renovierung einer Grundreinigung unterzogen worden, mit der auch die Geruchsbelästigung weitgehend gedämmt werden konnte. Bianca Budeg: „ Alle Spülkästen wurden erneuert, die Toilettendeckel sind neu, wie auch die Pinkelbecken der Jungs. Zum Teil wurde der Boden neu gefliest.“

Dafür mussten die Schüler klassenweise Verträge mit der Schulleitung abschließen. Darin versichern sie, die neuen Anlagen schonend zu behandeln, die Becken nicht mit Papier zu verstopfen oder die Trennwände und Türen nicht zu beschmieren. Ulrike Vermeulen-Deimen: „Es ist der Versuch, den Kindern zu vermitteln, was gemeinsames Eigentum ist. Wir werden sehen, wie sie damit umgehen.“

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