Haus Schönwasser: Feinschnitt für das grüne Dach

Drei Wochen braucht der Fachbereich Grünflächen, um die Platanen hinter Haus Schönwasser in Form zu bringen.

Krefeld. Wenn die Platanen hinter Haus Schönwasser im Sommer ihr volles Laub tragen, dann besitzt der terrassenartige Bereich ein geschlossenes grünes Dach. Damit sich dieser schöne, Schatten spendende „Himmel“ bilden kann, ist in jedem Frühjahr ein gründlicher Schnitt der Bäume wichtig. Der dauert insgesamt rund drei Wochen.

Zurzeit klettern drei Mitarbeiter des Fachbereichs Grünflächen wieder in den Ästen herum, um die senkrecht wachsenden Triebe herauszuschneiden. Das leichte Zischen der Luftdruckscheren zeugt von der Arbeit. Ein weiterer Mitarbeiter sammelt die herunterfallenden Äste ein, die später kompostiert werden. Einen Hubsteiger einzusetzen, wäre in diesem Gebiet nicht möglich, Handarbeit muss sein.

„Es ist wie bei den Obstbäumen“, erklärt Beate Steeger, Mitarbeiterin des Fachbereichs, beim Rundgang. „Auch dort werden die sogenannten Wasserschosse weggeschnitten. Danach kann die Platane ihre ganze Kraft in die verbliebenen Äste stecken. Das Dach wird dichter.“

Die derart bearbeiteten Platanen werden als Jungbäume schon in Form gezogen und mit einem Gerüst aus Bambusstangen in die gewünschte Wuchsrichtung gebracht. „So bildet sich der charakteristische schirmförmige Blätterhimmel aus“, sagt Steeger.

Hinter Haus Schönwasser stehen insgesamt 72 Platanen. 52 stammen noch aus dem Jahr 1950. Ihre Stämme sehen ziemlich knorrig aus. „Einige haben Rindenschäden, sind aber standsicher.“ Zwischen 1960 und 2004 wurden zwanzig nachgepflanzt.

Prunkstück der großen grünen Terrasse ist jedoch die schlitzblättrige Buche oder Federbuche aus dem Jahr 1790. Die Krone wölbt sich hoch und weit über die benachbarten Bäume. Sie ist ein Naturdenkmal und treibt gerade ihre Blätter aus. Bald steht auch dieser riesige Baum in voller Pracht.

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