Eine Zeitreise in die Tage der Kindheit

Die Führung durch die verborgenen Stätten des Burg-Museums begeisterte die Besucher.

Linn. Der Plan der SPD-Fraktion mit dem Sommerferien-Programm 2011 ging am Mittwochnachmittag nicht ganz auf. „Wir wollen den Krefeldern die Glanzpunkte unserer Stadtgeschichte näher bringen“, erklärte Wilfried Bovenkerk. Aber gerade einmal sechs Personen folgten dem Angebot zu einer spannenden Führung durch die verborgenen Stätten des Museums Burg Linn. Aber die waren dafür hochgradig motiviert und von einem kaum zu stillenden Wissensdurst.

Dem kam Museumsdirektor Christoph Reichmann gerne entgegen, und aus der geplanten Entdeckungstour durch den Paschhof und Museumsmagazine wurde eine „Rundum-Führung“. Die derzeitige Sonderausstellung im Palas „Zeitheftungen — Buchorte“ wurde gebührend berücksichtigt, ein kommentierter Blick in die ständige Ausstellung auf der Wasserburg geworfen und zum Schluss noch im ehemaligen Bunker einige Fundstücke aus Linn bewundert. Höhenfest und spinnweben-resistent musste man schon sein, um der Neugier freien Lauf zu lassen.

Die selten begangene Wendeltreppe ins Burgdachmagazin war nicht nach jedermanns Geschmack. Doch diejenigen, die sich nicht davon hatten abhalten lassen, waren begeistert. Für fast alle war es ein Ausflug zurück in ihre Kinder- oder Jugendtage.

Besucher Harald Schmidt schwärmte zwischen dem staubigen Mobiliar auf dem Dachboden: „Herrlich! Zum Beispiel die Truhenkombination mit Radio und Fernseher aus den 50er Jahren! Da ist ein uralter Videorekorder, den habe ich noch nie gesehen. Es ist alles katalogisiert, alles mit Nümmerchen!“ Nicht minder glücklich sind die Besucher auf dem Dachboden des Bunkergewölbes. Ein Stöbern, Entdecken und Austauschen von Erinnerungen zwischen einer Kopie des Lüttinger Knabens und einem Kistenbrett mit dem Aufdruck „Westindische Bananen-Import Anton Gitsels GmbH Crefeld“ folgt. Kaum sind die Gäste wieder aus dem Depot zu bekommen. Das Interesse einiger ist grenzenlos, man würde gerne noch in die Werkstätten gucken.

Längst ist abendliche Stille im Museum eingekehrt, als man kurz vor 18 Uhr die Treppe hinunter steigt.

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