Aus dem Reisemobil zur Burg

Krefeld hat ersten offiziellen Stellplatz für acht Fahrzeuge an der Ecke Paul-Hübner-/Alte Rheinbabenstraße eröffnet.

Krefeld. Nun hat auch Krefeld einen offiziellen Stellplatz für Reisemobile. Größer als der technische Aufwand für den Platz an der Linner Paul-Hübner-Straße/Ecke Alte Rheinbabenstraße waren der diplomatische Aufwand und die Überzeugungsarbeit bei einigen Linner Bürgern. „Es gab viele Sorgen und Ängste“, gesteht Ulrich Cloos, Leiter des Fachbereichs Marketing und Stadtentwicklung. „Es wird hier kein sogenanntes fahrendes Volk geben. Das ist ein geordneter Platz nur für Reisemobile.“ Wohnwagen sind folglich nicht gestattet.

Mehr als eine Informationstafel mit der Platzordnung und einen Stadtplan von Linn samt Sehenswürdigkeiten und einer Fahrradkarte auf der Rückseite ist für den ersten Krefelder Reisemobil-Stellplatz erst einmal nicht vorgesehen.

Die sparsame Ausstattung des Platzes hat für die Gäste die erfreuliche Nebenwirkung, dass die Nutzung kostenlos ist. Heidrun Hillmann, Ratsfrau und Mitglied im Vorstand des Bürgervereins Krefeld-Linn, hat diesen bereits existierenden Parkplatz für die neue Nutzung „entdeckt“. „Der Platz ist gut geeignet, denn er hat einen festen Untergrund und ist verkehrsmäßig gut angebunden.“

Eine Straßenbahnhaltestelle liegt fast vor der mobilen Tür, der Bahnhof Linn ist um die Ecke und der Weg von der Autobahn kurz. In Linn warten Geschäftsleute, Gastronomen und die Museen auf neue Gäste. „Viele Menschen werden von diesem Platz profitieren“, sagt Hillmann. „Deshalb hat die Bezirksvertretung auch einstimmig diesen Test beschlossen.“ Der Platz soll nicht der einzige in Krefeld bleiben, meint Cloos: „Die Branche boomt und wir suchen weitere Plätze.“

Hubert Jeck vom Linner Bürgerverein ist jedoch schon einmal froh, „dass wir einen haben“. Vereinsmitglieder haben sich in Gesprächen dafür eingesetzt, dass die Bevölkerung den Platz akzeptiert. Berücksichtigen die neuen Gäste die Platzordnung, dann dürfte es auch keine Probleme geben. Ein wichtiger Punkt für die Anwohner dürfte wohl sein, dass man auf dem Platz die Nachtruhe von 22 bis 7 Uhr einhält. Den versprochenen Blick auf die Burg Linn werden die mobilen Gäste jedoch nur haben, wenn die Bäume kein Laub mehr tragen.

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