Abrissbagger zerlegt den Praktiker-Markt

Fast 35 Beschäftigte sind arbeitslos. In der Filiale in Oppum wird noch gebangt.

Krefeld-Oppum. Das Piontek Bauunternehmen GmbH & Co.KG aus dem sächsischen Chemnitz bricht derzeit die Hallen von Praktiker an der Mevissenstraße 51 ab. „20 Prozent auf alles — außer Tiernahrung“, der Kultslogan ist dort verklungen. Im Internet wird der Markt zwar noch geführt, aber die Telefonnummer ergibt nur diese Auskunft. „Leider kann die gewählte Verbindung nicht hergestellt werden.“

Geschlossen wurde der rund 7000 Quadratmeter große Markt bereits Ende März. „Praktiker“ als einer größten europäischen Baumarktkette hatte in der Bilanz von 2011 rund 555 Millionen Euro Verlust eingefahren, mehr als eine halbe Milliarde. Fachleute schätzen, dass die Rabatt-Strategie des Managements nicht aufgegangen ist. Die Kette gehörte früher zum Metro-Handelskonzern. Vor der Krise war sie in zehn europäischen Ländern von der Ukraine bis in die Türkei vertreten.

Unklar ist, wie lange sich der zweite Krefelder Markt an der Hafelsstraße in Oppum noch halten kann. Auch dort bangen rund 50 Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze. Neun weitere Filialen außerhalb Krefelds sollen noch in diesem Jahr geschlossen werden. 30 weitere Filialen gelten als unrentabel. Betroffen sein könnten von weiteren Schließungen rund 1400 von fast 11 000 Arbeitsplätzen. Durchschnittlich arbeiten in den Filialen rund 40 Teil- und Vollzeitkräfte.

Verdi-Gewerkschaftssekretär Klaus Glier verweist darauf, dass die 35 Beschäftigten von der Mevissenstraße fast ausnahmslos arbeitslos wurden. Der Betriebsrat, den es dort gab, konnte lediglich einen Sozialplan aushandeln.

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