Süd : Zwei Kirchen auf der Roten Liste
Für St. Johann Baptist, gibt es kein Geld mehr vom Bistum. Auch für St. Karl Borromäus muss die Gemeinde allein sorgen.
Krefeld. Für Krefelds höchste Kirche gibt es in Zukunft kein Geld mehr vom Bistum. Jegliche nötige Reparatur an St. Johann Baptist in der Pfarrgemeinde Maria Frieden muss die Gemeinschaft der Gemeinden Krefeld-Süd in Zukunft entweder selbst finanzieren oder sich eine andere Lösung, einen Verkauf oder eine gewinnbringende andere Nutzung, für das Sakralgebäude überlegen. Das gleiche gilt für die Kirche St. Karl Borromäus, die zur Pfarrgemeinde St. Augustinus gehört, und vier weitere Gebäude im Bereich der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Krefeld-Süd.
Grund für diese Entscheidung ist „Kim“, das Kirchliche Immobilienmanagement des Bistums Aachen, in dem angesichts sinkender Kirchensteuer-Einnahmen auch das Geld für Sanierungen fehlt. Mit Kim soll die Zahl der kirchlichen Gebäude den vorhandenen Finanzen angepasst werden.
Im Rahmen dieses Prozess waren alle GdGs aufgefordert, eine Art Rote Liste zu erarbeiten. Im Schnitt haben laut Bistum alle GdGs 45 Gebäude. Die Kosten dafür werden mit jährlich 18 Millionen Euro beziffert.
„Im Fall der GdG Süd sind es 36 Gebäude“, sagt Frank-Michael Mertens, seit vier Jahren Pfarrer in Maria Frieden und Leiter der GdG Süd, „für die Jahr für Jahr eine Summe von rund 450 000 Euro in die Reparaturrücklage fließen müssen.“ Auch von den Verantwortlichen seiner GdG hatte das Bistum eine Prioritätenliste verlangt. „Bei ihr war die Gebäudelandschaft unserer Gemeinden daraufhin abzuklopfen, welche Gebäude — unter Berücksichtigung des Kosten- und Instandhaltungsaufwands — welche Bedeutung haben“, so Mertens.
Seit vorvergangenem Jahr hat deshalb eine Projektgruppe aus Vertretern der Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte — mittlerweile Pfarrräte genannt — der zehn Gemeinden im Krefelder Süden die wirtschaftlichen und pastoralen Bedingungen aller Gebäude auf den Prüfstand gestellt. Mertens: „Und Perspektiven für einen zukünftigen Umgang mit diesen Gebäuden entwickelt.“