Regenbogen-Eltern laufen Sturm gegen Verlagerung

Die Grundschule Gladbacher Straße 277 soll nach Stahldorf umziehen. Das sorgt in Lehmheide für Empörung.

Krefeld. Die Regenbogenschule, die Grundschule an der Gladbacher Straße 277, soll nach Stahldorf verlagert werden. So schlägt es der Entwurf des Schulentwicklungsplans neben weiteren Schritten vor. Alle Beteiligten können bis 24. Februar Stellungnahmen abgeben. Doch so lange wollen die Eltern der Regenbogen-Schüler nicht warten.

So gut wie fertig ist ein Brief an Oberbürgermeister Gregor Kathstede, in dem sich Eltern „mit aller Kraft“ gegen dieses Vorhaben wehren. Unterschrieben wird er von Mahmut Atac, dem Schulpflegschaftsvorsitzenden, und weiteren Elternvertretern. Noch vor Weihnachten soll dieser Brief vorliegen.

Die Hauptargumente für die geplante Verlagerung, so der Brief, seien wirtschaftliche Aspekte und die demografische Veränderung in der Schülerzahlentwicklung. „Ein Nebenargument, von der Verwaltung als wichtig hervorgehoben, ist die Tatsache, dass es an der jetzigen Theodor-Heuss-Hauptschule am Wehrhahnweg eine Turnhalle gibt, die von den Regenbogen-Schülern für den Sportunterricht genutzt wird.“ Viel gewichtiger aber sei — und das spreche gegen einen Umzug —, dass die Regenbogenschule bei den Anmeldungen in den vergangenen vier Jahren ständig zugenommen habe. Zurzeit hat sie 234 Schüler.

Die Statistik bis 2016 zeige, dass dieser Trend weitergehe bzw. erhalten bleibe. „Unser Schulgebäude ist zwar alt, aber es muss deshalb nicht schlechter sein als das Gebäude am Wehrhahnweg“, so die Elternvertreter. „Bis jetzt gibt es keine Kostenabrechnung für eventuelle Instandhaltungen oder notwendige Umbauten.“

Sehr viel Gewicht hat für die Unterzeichner auch der Aspekt, dass „die Regenbogenschule unsere Schule in unserem Stadtteil“ sei — und so müsse es bleiben. In den vergangenen 15 Jahren, seit der Gründung 1996, habe sich die Schule mit Eltern und Lehrern das Profil einer Stadtteilschule erarbeitet. Die Vernetzung mit allen öffentlichen Einrichtungen — Kirchen, Moscheen, Kindertagesstätten, weiterführende Schulen, Haus der Familie — würde durch eine Verlagerung zerstört werden. „Ebenso ist dies für die gute Integrationsarbeit zu befürchten.“

Außerdem sei bei genauerem Hinsehen festzustellen, dass das Hauptschulgebäude am Wehrhahnweg nicht grundschulgerecht sei — abgesehen davon, dass die meisten Kinder die Obergath überqueren müssten und diese Straße die deutliche Grenze zwischen zwei Stadtteilen sei. Auch die gepriesene Turnhalle sei sanierungsbedürftig.

In die Regenbogenschule sei hingegen dank des Handlungskonzeptes Süd viel Geld geflossen. 2004 wurde eine Mensa gebaut. Mit vielen Eltern und Sponsoren sei es im Laufe der Jahre gelungen, aus einer ehemaligen Dependance-Schule eine eigenständige Grundschule zu gestalten.

Erinnert wird an die Schließung der Don-Bosco-Grundschule an der Feldstraße, verbunden mit der Frage: „Was will man uns im Südbezirk noch alles zumuten?“

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