Kinder lernen Benimm: Die Gabel links, das Messer rechts

Mädchen und Jungen lernen mit Jugendzentrum Canapee sowie Abentoyer Niederrhein, wie man sich bei Tisch verhalten sollte.

Krefeld. Die Gabel in der linken Hand und das Messer in der rechten. Vorsichtig schneidet die achtjährige Laura das große Stück Pizza — wie sie sich richtig in einem Restaurant verhält, weiß sie jetzt: „Man darf nicht mit vollem Mund sprechen und man soll höflich zum Kellner sein“, sagt sie. Ihr Tischnachbar, der zehnjährige Marcel, fügt hinzu: „Man soll auch darauf achten, wie das Besteck liegt und man darf nicht schmatzen.“

Das Kinder- und Jugendzentrum Canapee hat in Kooperation mit dem Verein Abentoyer Niederrhein ein Projekt für Kinder angeboten, das ihnen kulturelle Umgangsformen näher bringen sollte. Das Projekt mit dem Titel „Gutes Benehmen öffnet Türen“ wurde vom Land NRW finanziert und sollte den Kindern zeigen, wie viel man mit gutem Benehmen erreichen kann.

Die Referenten Marc Subkus und Monika Dillenberg haben die Kinder bei den zehn Treffen betreut: „Ursprünglich haben zehn Kinder mitgemacht, aber weil die zahlreichen Treffen viel Selbstdisziplin abverlangen, sind nur noch vier Kinder übrig geblieben“, erklärt Monika Dillenberg. Drei Monate lang haben die Kinder gelernt, wie man richtig nach dem Weg fragt, wie man sich im Restaurant verhalten soll und wie man respektvoll und höflich miteinander umgeht.

Dazu haben die kleinen Benimm-Schüler höfliche Redewendungen eingeübt und diese dann angewandt. „Wir haben mit Rollenspielen geübt und das hat mir viel Spaß gemacht“, sagt die siebenjährige Lara.

Wie wichtig es für Kinder ist, die richtigen Kulturtechniken vermittelt zu bekommen, erklärt Marc Subkus: „Die Defizite sind Eltern und Kindern oft nicht bewusst. Wenn sie aber in die Schule kommen, wollen die Kinder nicht negativ auffallen, deswegen ist es wichtig, einen respektvollen Umgang miteinander zu lernen.“

Auch die Eltern sollten ihre Kinder dabei unterstützen: Bei einem Info-Abend konnten die Eltern Wünsche äußern, aber auch zu Hause sollten sie ihre Kinder beobachten und individuelle Rückmeldungen geben, ob die zuvor gelernten Verhaltensweisen auch angewandt wurden. „Man konnte bei den Rückmeldungen sehen, dass im Laufe der Wochen eine deutliche Steigerung stattfand“, sagt Monika Dillenberg.

Die vier Kinder strahlen, als die Referentin anschließend ihre Schüler lobt. „Ich würde den Kurs gerne nochmal machen, denn es hat mir sehr viel Spaß gemacht etwas zu lernen“, sagt die siebenjährige Nadja.

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