Inklusives Wohnprojekt Buntes Haus ist ein Hingucker

Oppum · Das erste inklusive Wohnprojekt von Lebenshilfe und Wohnstätte ist fast fertig.

 Kunterbunt ist der Neubau eines inklusiven Wohnprojekts an der Werkstättenstraße in Oppum.

Kunterbunt ist der Neubau eines inklusiven Wohnprojekts an der Werkstättenstraße in Oppum.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die neuen Bewohner konnten es nicht erwarten: Kaum war das Haus der Wohnstätte für Menschen mit und ohne Behinderung bezugsfertig, da stand auch schon ein halbes Dutzend Umzugslastwagen vor der Tür.

Das Gebäude ist mit seiner knapp 60 Meter langen, leicht gerundeten und sehr farbig gestalteten Fassade ein richtiger Hingucker. Zwar sind noch einige Handwerker im Außenbereich tätig, beispielsweise an den Hochbeeten vor der Fassade. Doch in vier Wochen wird – samt der Absenkung der Bordsteine – alles fertig sein.

Innen geht es ähnlich bunt weiter, die einzelnen Etagen sind mittels unterschiedlicher leuchtender Farben wie Grün und Türkis gut zu erkennen. Das Wichtigste: Die Bewohner fühlen sich wohl. So erklärt die 44-jährige Frau, die ein Appartement bewohnt: „Das Haus ist schön. Ich fühle mich sehr wohl hier.“ Dann fragt sie die Fachleute nach einem Zebrastreifen vor dem Gebäude. Der ist jedoch nicht geplant.

Hoher Standard für
neue inklusive Projekte

Das Haus – es ist das erste inklusive Wohnprojekt von Lebenshilfe und Wohnstätte in Krefeld – befindet sich auf dem neuesten Stand. „Wir haben hier den Rahmen gesetzt mit einem hohen Standard für künftige neue inklusive Projekte“, sagt Heiko Imöhl, Sprecher des Vorstandes Lebenshilfe. Ein Plus für das inklusive Wohnen im gewachsenen Quartier mit vielen alteingesessenen Bürgern sind der benachbarte Park, der nahe Ortskern Oppum mit Geschäften und Arztpraxen und der öffentliche Nahverkehr.

Im Erdgeschoss und in der ersten Etage des Neubaus befinden sich drei Wohngruppen, in der insgesamt 13 Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung leben. Sie werden vom „Ambulant unterstützen Wohnen“ der Lebenshilfe Krefeld begleitet, die diese Wohnungen von der Wohnstätte anmietet. Dazu Heiko Imöhl: „Wir haben jetzt 16 Mitarbeiter. Letztendlich werden hier 20 tätig sein.“

Vier Appartements für Menschen mit geringer Einschränkung liegen in der ersten Etage. Zwölf Wohnungen für nicht behinderte Menschen verteilen sich auf den zweiten Stock und das Staffelgeschoss. Der obere Laubengang ermöglicht einen schönen Blick über die Bäume bis zu den Kirchtürmen in der Innenstadt.

Das Haus ist insgesamt
1747 Quadratmeter groß

„Wir haben sechs Millionen Euro investiert – angefangen beim Abriss des früheren Parkhauses bis hin zur Fertigstellung dieses Gebäudes“, berichtet Thomas Siegert, Geschäftsführer der Wohnstätte. „Das 1747 Quadratmeter große Haus steht auf einem rund 3000 Quadratmeter großen Grundstück.“

Das Haus geht auf einen Vorschlag des Architekten Ingolf Eberlein zurück. Hierfür wurden die vorgefertigten Platten in Präzisionsarbeit auf einer Holzkonstruktion befestigt. Siegert: „Dieses lebensfrohe Haus für die Menschen mit und ohne Behinderung wollten wir mit Farbe untermauern.“

Im hinteren Bereich des Grundstücks, wird noch einiges geschehen: „Wenn das B-Plan-Verfahren abgeschlossen ist, werden wir voraussichtlich im zweiten Quartal 2020 dort mit weiteren Bautätigkeiten beginnen. Hier entstehen noch sechs öffentlich geförderte Miet-Einfamilienhäuser für Familien mit Kindern.“ 15 Monate Bauzeit sind vorgesehen.

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