Wettbewerb soll Firmengründer ermitteln Der Stadtteil Uerdingen sucht einen Buchhändler

Uerdingen ·  „Neue Buchhandlung für Uerdingen.“ Unter diesem Titel steht ein Wettbewerb, für den jetzt der Startschuss erfolgt ist. Mit-Ideen-Geberin ist Susanne Tyll vom Arbeitskreis „Erhalt Bücherei Uerdingen“.

 Freuen sich gemeinsam auf den Wettbewerb (v.l.): Eckart Preen (Wirtschaftsförderung Krefeld), Susanne Tyll (Arbeitskreis „Erhalt Bücherei Uerdingen“), Mario Bernards (Chempark) und Uwe Rutkowski (Kaufmannsbund Uerdingen).

Freuen sich gemeinsam auf den Wettbewerb (v.l.): Eckart Preen (Wirtschaftsförderung Krefeld), Susanne Tyll (Arbeitskreis „Erhalt Bücherei Uerdingen“), Mario Bernards (Chempark) und Uwe Rutkowski (Kaufmannsbund Uerdingen).

Foto: WFG

Dieser setzt sich für ein Quartierszentrum mit städtischer Medien- und Bücherausleihe ein, seit die Bücherei 2013 geschlossen wurde. Nun ist die engagierte Frau für das neue Lesestoff-Projekt gemeinsam mit prominenten Partnern unterwegs.

Auf der emsigen Suche nach Gründerpersönlichkeiten

„Wir suchen ab sofort eine oder mehrere Gründerpersönlichkeiten, die sich auch in schwierigen Zeiten dafür stark machen“, erklärt Tyll. „Am liebsten wären uns einer oder mehrere Leute, die sich frisch und mutig, kreativ und kompetent nach der Ausbildung selbstständig machen möchten.“ Auch berufserfahrene Buchhandelsfachkräfte sind gerne gesehen.

Der Grund für den Aufruf: Nachdem die letzte Buchhandlung von der Ober- zur Niederstraße gezogen sei und dort Ende des vergangenen Jahres geschlossen habe, sei der Bedarf da, erklärt Tyll. „Ich habe mich dann mit Mario Bernards vom Nachbarschaftsbüro des Chemieparks kurzgeschlossen. Wir haben uns gefragt: Wie wollen wir das Thema Buchhandlung angehen und haben ein Konzept erstellt.“

Optional ist auch eine „Hybridlösung“ denkbar

Die Hilfe bei der Buchhandlungs-Gründung in City-Lage kann nun kaum besser sein: Der Wettbewerb ist mit 10 000 Euro Startgeld dotiert. Die Beratung bei der Gründung und bei der Wahl eines Ladenlokals auf Ober-, Nieder- oder Alte Krefelder Straße ist kostenlos. Die Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft ist mit im Boot, der Uerdinger Kaufmannsbund, die Sparkasse und Dujardin.

Optional sei eine „Hybridlösung“ mit einem ergänzenden Sortiment, vielleicht in Kooperation mit einem Partner, sofern der Buchanteil mindes­tens bei 50 Prozent liegt. Als ergänzende Segmente kommen zum Beispiel Schreibwaren, Zeitschriften oder Schulbedarf in Frage. Susanne Tyll kann sich auch eine gehobene Second-Hand-Ware vorstellen.

Neue Unternehmer erhalten fachliche Unterstützung

Schon während der Bewerbung erhalten die Kandidatinnen beziehungsweise Kandi­daten auf Wunsch kostenlose Beratung und Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung. Wettbewerbskriterien sind unter anderem ein kreativer Bewerbungsansatz und eine Realisierungschance gemäß Businessplan. Initiatorin Tyll sagt: „Die neuen Unternehmer erhalten auch ein Jahr nach der Gründung alles an fachlicher Unterstützung, die sie brauchen. Dafür steht unser breit gefächertes Netzwerk, das ist unbezahlbar.“ Dazu gehöre auch die kostenlose Beratung durch das Netzwerk „Experten coachen Gründer“.

Seit der Schließung der Bücherei im Mai 2013 fanden bis auf die sechswöchige Corona-Unterbrechung durchgehend in mehr als sieben Jahren genau 366 Montagslesungen um 18.30 Uhr vor der Uerdinger Bücherei statt. Der Grund für das Engagement ist der Wunsch nach einem Quartierszentrum mit städtischer Medien- und Bücherausleihe. Erste Pläne eines Essener Architekturbüros zeigten im vergangenen Jahr, wie es einmal für die Leseratten hinter Hausnummer 5 aussehen könnte. Die schönen Salons der früheren Familien Herberz wurden auch für eine Nutzung wiederentdeckt. Im Erdgeschoss könnte ein offenes Bürgerhaus entstehen. Das Planungskonzept fand große Zustimmung.

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