Bauplanung Neues Baugebiet unweit von Tackheide geplant

Krefeld · Bis zu 500 Wohneinheiten könnten unweit des Hauptfriedhofs auf einer 14,5 Hektar großen Fläche entstehen.

 Wie eine verbogene Pfeilspitze sieht das geplante Baugebiet zwischen Tackheide und Hauptfriedhof aus der Vogelperspektive aus.

Wie eine verbogene Pfeilspitze sieht das geplante Baugebiet zwischen Tackheide und Hauptfriedhof aus der Vogelperspektive aus.

Foto: Stadt Krefeld

Die Stadt Krefeld beabsichtigt, in Krefeld-West für den Bereich östlich der Siedlung Tackheide einen Bebauungsplan aufzustellen. Er soll laut Bezirksvorsteher Klaus Menzer (SPD) auf einer Fläche von 14,5 Hektar 400 bis 500 Wohneinheiten umfassen. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung sind die Pläne vorgestellt worden. Der einleitenden Beschluss für einen Bebauungsplan soll im Stadtrat am 6. Februar erfolgen.

„Vor vielen Jahren gab es schon einmal die Idee, dort ein Wohngebiet zu errichten“, berichtet Menzer. Umgesetzt worden war dies nie. Ihm ist klar, dass das Vorhaben einige Brisanz hat: „Es könnte Probleme mit der Verkehrserschließung geben.“ Denn es gebe bislang lediglich die Alte Gladbacher Straße, über die der Verkehr geführt werden könne.

Der Bürgerverein und Anwohner hatten schon vor Monaten Bedenken wegen eines verstärkten Verkehrsaufkommens angemeldet. Von einer Mehrbelastung durch ungefähr 5000 Fahrten pro Tag war die Rede.

Das betreffende Areal ist weitgehend unbebaut. Vielfach gibt es Baum- und Gehölzbestände. Nördlich liegen Kleingärten entlang der Alten Gladbacher Straße. Südlich davon gibt es Obstbau, im Zentrum ist bisher ein Boule-Platz zu finden: Der Krefelder Boule-Club hat an der Alten Gladbacher seinen Sitz. Östlich liegt hinter der alten Bahntrasse Krefeld-Willich der Hauptfriedhof.

Die Stadt hat schon weite Teile der Flächen mit der Zielsetzung erworben, dort Bauland zu entwickeln. „Auf diese Weise soll dem Bedarf an neuen Wohneinheiten Rechnung getragen werden“, teilt die Verwaltung mit. Im Flächennutzungsplan sei das Areal mehrheitlich als Wohnbaufläche ausgewiesen. Auf der Prioritätenliste der Stadt soll der neue Bebauungsplan „Alte Gladbacher Straße/östlich Tackheide“ auf Platz 16 gesetzt werden. Investoren hätten schon ihr Interesse an Bauprojekten an dieser Stelle angemeldet, berichtet Klaus Menzer

Städtebaulicher Wettbewerb soll innovative Lösungen bringen

Zur Vorbereitung des B-Plan-Verfahrens soll es einen städtebaulichen Wettbewerb geben. Dessen Ziel „ist die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers unter Berücksichtigung der Belange unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen“, wie es heißt. Der Wettbewerb ziele darauf ab, „eine Vielfalt innovativer Lösungsvorschläge zu generieren und die städte-bauliche Qualität des Entwurfs zu steigern“.

Teilflächen des Plangebiets, insbesondere der Bahntrasse, sind eventuell als Wald zu werten. Eine mögliche Bebauung müsste dann einen Abstand von mindestens 20 Metern einhalten.

Die verkehrliche Erschließung ist nach Angaben der Verwaltung durch eine Verlängerung der Vorster Straße vorgesehen, die bisher hinter der Bahntrasse nach Willich endet. Die Unterführung Alte Gladbacher Straße werde dann dem Rad- und Fußverkehr vorbehalten. Auch die Krefelder Promenade soll zünftig durch die Unterführung Alte Gladbacher Straße verlaufen.

Wenn die Planung umgesetzt wird, dann wird es auch Bedarf zur Schaffung einer neuen Grundschule geben. Sie soll in Richtung Zentrum am Randes des Gebietes liegen. Ihre Größe hängt von der Anzahl der neu geschaffenen Wohneinheiten ab. Aktuell geht die Stadtverwaltung von einer zweizügigen und zweigeschossigen Grundschule mit 200 Schülerinnen und Schülern aus. Dafür sei eine Flächengröße von 4000 Quadratmetern (einschließlich 2400 Quadratmeter Schulhof) anzusetzen. Auch eine viergruppige Kindertagesstätte steht schon auf dem Zettel. Schule und Kita sollen gemeinsam geplant werden, um Optionen für ein gemeinsames „Haus der Bildung“ zu eröffnen.

In das B-Plan-Verfahren wie auch in den städtebaulichen Wettbewerb sollen die Bürgerschaft und der Bürgerverein Tackheide eingebunden werden. Erster Schritt nach einem Beschluss für einen städtebaulichen Wettbewerb wäre die Einsetzung eines Wettbewerbs-Betreuers als „neuraler Mittler“ der unterschiedlichen Interessen. Er ist auch für die Zusammenstellung des Preisgerichtes und für die fachliche Bewertung der Arbeiten zuständig.

Die Bezirksvertretung hat dies zur Kenntnis genommen. Am 23. Januar wolle man sich die Gegebenheiten bei einem Ortstermin anschauen, kündigt Klaus Menzer an. Auch der Bürgerverein sei dazu eingeladen.

Genau wie beim B-Plan-Verfahren soll auch die Entscheidung über den Wettbewerb Anfang Februar im Stadtrat erfolgen.

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