Zur „Deutschen“ gefochten

Die 13-jährige Chiara Ballocco von Preußen Krefeld nimmt an den Deutschen Jugendmeisterschaften teil.

Krefeld. Vergitterte Maske, weißer Anzug und eine Waffe, das ist die Ausrüstung für eine frühere Duellform und heutige Sportart - das Fechten. Die 13-jährige Chiara Ballocco hat es geschafft, durch Qualifikationsturniere so viele Punkte zu sammeln, dass sie an der Deutschen Meisterschaft, der B-Jugend im Fechten, teilnehmen kann. Seit vier Jahren lernt sie das Fechten im KTSV Preußen. "Als ich den Film ,Fluch der Karibik’ gesehen habe, wollte ich das sofort auch lernen", sagt sie.

Vor allem nach ihrer Qualifikation für die Meisterschaft, muss sie viel Disziplin aufbringen. Zweimal die Woche trainiert sie in Krefeld, wie alle anderen aus dem Verein auch. Zusätzlich fährt sie einmal die Woche nach Mönchengladbach, um dort weiter zu trainieren. In den Osterferien hat sie zudem an einem Fechtcamp des Olympischen Fechtclubs Bonn teilgenommen.

Am 21. Juni in Leipzig ist es soweit. "Bei den Vorbereitungen für die Deutsche Meisterschaft muss ich mich jetzt viel mehr konzentrieren, ich gebe nicht so schnell auf, sondern mache weiter, bis ich es kann", sagt Chiara. Deshalb nimmt sie auch oft nach ihrem Training noch am Training der Älteren teil. "Sie korrigieren mich direkt und üben mit mir, bis ich es richtig kann."

Im Fechtsport gibt es drei Waffen: das Florett, den Degen und das Säbel. Je nach Waffe unterscheiden sich auch die Regeln. Beim Degen ist der ganze Körper Trefffläche, beim Säbel nur der Oberkörper und die Arme und beim Florett nur der Oberkörper. "Das Degenfechten hat einfache Regeln, jeder Treffer zählt einen Punkt, beim Florett wird noch berücksichtigt, wer den Angriff begonnen hat", erklärt Chiara.

Das Florett zähle zu der dynamischeren Waffe gegenüber dem Degen und werde deshalb vor allem von jungen Menschen ausgewählt, erklärt Lucien Penasse, Fechtmeister. Vier Mädchen und zehn Jungen sind in der Mannschaft. Obwohl es beim Fechten nicht um einen Gruppengedanken geht, ist der Zusammenhalt im Verein doch stark. "Ich komme vor allem, weil es Spaß macht, mit meinen Freunden zusammen zu fechten und zu quatschen", sagt der 15-jährige Michael Rozhanskyi.

Nachdem sich alle aufgewärmt haben, fechtet jeder gegen jeden. Für die Einzel-Lektionen kämpft jeder gegen den Trainer. "So verbessern sie ihre Technik und ich kann individuell auf jeden eingehen, beim gegeneinander Fechten steht der Wettkampfgedanke im Vordergrund, denn dann werden Punkte gezählt", erklärt Penasse. Fechten ist ein technischer Sport, der Kämpfer muss sich konzentrieren und sehr taktisch vorgehen. "Schnelle Reaktion, Präzision und das Einstellen auf den Gegner sind die wichtigsten Lektionen", erklärt Penasse.

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