Wilde Hühner und Flinten-Oma

Ab Ende Februar stehen verschiedene Generationen in Cornelia Funkes Stück in St. Tönis auf der Bühne.

Wilde Hühner und Flinten-Oma
Foto: Kurt Lübke

Krefeld. „Sprotte, reg dich noch mal so schön auf. Wir starten erneut in dem Moment, in dem Frieda dazwischen geht.“ Diese Regieanweisung kommt von Yvonne Keßel. Auf der Bühne im Forum Corneliusfeld nehmen Selina als Sprotte, Leander als Willi, Nina als Frieda und Marie als Melanie wieder ihre Positionen ein. Ein letztes kurzes gegenseitiges Anlachen, dann starten Sprotte und Willi ihr heftiges Streitgespräch, in das Frieda schlichtend eingreift. Ein Nicken von Keßel, diesmal ist alles stimmig.

Die nächste Szene (Großmutter mit der Flinte) steht an. Bei der Kinderbühne des Jungen Theaters Krefeld laufen die Proben auf Hochtouren. In knapp zwei Wochen ist es soweit, dann steht die Premiere von „Die wilden Hühner — Fuchsalarm“ an. Seit den Sommerferien im vergangenen Jahr proben die 13 Jugendlichen und fünf Erwachsenen das Stück nach dem bekannten Buch von Cornelia Funke.

Wie immer beim Jungen Theater Krefeld spielen jugendliche und erwachsene Darsteller in einem gemischten Ensemble. „Wir haben starke Darsteller in unserer Theatergruppe und haben dementsprechend ein Stück gesucht, in dem viele Jugendliche mitspielen können. So sind wir auf die wilden Hühner gekommen, wobei es toll ist, dass es hier so viele unterschiedliche Charaktere gibt, angefangen von cool bis nachdenklich“, sagt Keßel.

Mit der Wahl begann nicht nur für das Team der 18 Darsteller im Alter von acht bis 62 Jahren eine arbeitsintensive Phase. Auch diejenigen, die sich in der Gruppe um das Bühnenbild kümmern, bekamen alle Hände voll zu tun. Denn für das Theaterstück wird jede Menge Kulisse benötigt. So entstanden unter anderem der Wohnwagen, in dem die wilden Hühner ihr Quartier haben, das Haus von Sprottes Oma samt Hühnerstall, Sprottes Zimmer und auch eine Gartenkulisse.

„Theater spielen ist toll. Man kann in andere Rollen schlüpfen und das macht einfach nur Spaß“, sagt die 14-jährige Selina. Marie findet es besonders gut, dass man in einem gemischten Ensemble spielt. „Nur mit anderen Jugendlichen zu spielen, könnte ich mir gar nicht vorstellen“, sagt die 13-Jährige.

Texte auswendig lernen finden alle nicht besonders schwierig. Das gehöre einfach dazu, lautet der Kommentar von Anthoula, die im Stück Fred von der Jugendbande „Pygmäen“ spielt. „Ich lerne meinen Text meistens vorm Schlafen gehen“, verrät Leander.

Eins steht auf jeden Fall fest, die Texte sitzen jetzt schon hervorragend. Keßel kann das große Lob aussprechen, dass alle nicht nur textlich gut drauf sind, sondern zudem ihre Rollen mit dem ganzen Körper spielen. Die Premiere kann kommen.

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