Unmut über zweiten Discounter

Der Bau eines Penny-Marktes auf dem RWE-Gelände verärgert die Bezirksvertretung.

West. Unmut gibt es in der Bezirksvertretung (BZV) West über die geplanten Neubauten auf dem ehemaligen RWE-Gelände. Hintergrund ist ein WZ-Artikel, der über den Stand der Planung berichtete: Auf dem Gelände sollen eine Senioren-Einrichtung sowie ein Komplex für Büros, Wohnungen und ein Penny-Markt entstehen.

Da sich nur wenige Meter entfernt ein weiterer Supermarkt befindet, ist die Mehrheit der BZV gegen den Zuzug des Discounters auf das ehemalige RWE-Gelände. Grünen-Sprecherin Annelie Wulff zeigt sich „ziemlich befremdet“ über die Ansiedlung des Discounters. Barbara Ritters-Kleinheyer (CDU) „fühlt sich auf den Arm genommen“.

Kritisiert wird außerdem, dass nach wie vor kein Bauantrag in der Verwaltung vorliege. Projektentwickler Rolf Beinecke kündigt gegenüber der WZ an, dass dieser rechtzeitig, also drei Monate vor Baubeginn im kommenden Herbst, eingereicht werde.

Noch im April wird mit der Sanierung des Geländes begonnen, auf dem früher eine Maschinenfabrik produzierte und Altlasten im Boden hinterließ. Der Auftrag an die Firma, die auch schon auf dem Babcock-Gelände in Uerdingen tätig war, sei bereits vergeben, sagt Beinecke.

Traurig ist Ralf Beckers (54), der Inhaber der anliegenden Autowerkstatt. Seine 400 Quadratmeter große Halle wird ebenfalls abgerissen. Dort werden künftig die Penny-Kassen klingeln. Ende April muss der Kfz-Meister raus, die Kündigung hat er im Februar erhalten. Tragisch: Es ist der dritte Umzug wegen Abriss für ihn. Acht Jahre hatte der Königshofer seinen Betrieb an der Gladbacher-, zwölf Jahre an der Kölner Straße. Nach viereinhalb Jahren ist jetzt auch Schluss an der Prinz-Ferdinand-Straße.

Beckers öffnet seinen neuen Betrieb mit einem Mitarbeiter am 1. Juni an der Untergath in der Werkstatt der SVG-Tankstelle. Der Umzug wird den dreifachen Vater rund 15 000 Euro kosten. „Schade, ich wäre gerne geblieben. Hier habe ich viel neue Kundschaft gefunden. Und auch platzmäßig war es hier sehr großzügig“, sagt Beckers.

Abgerissen werden auch die leerstehenden Gebäude am Preußenring im Westen des Geländes ab der Nummer 19 in nördlicher Richtung bis zum denkmalgeschützten Gebäude Nummer 41, der früheren RWE-Verwaltung. Heute ist dort das Bildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Niederrhein-Krefeld-Viersen-Neuss (BZNR) untergebracht.

Zwischen der Autowerkstatt und dem BZNR soll vom Ring eine Zufahrt zum künftigen Penny-Markt entstehen. Die Ausfahrt ist über die Prinz-Ferdinand-Straße gegenüber der gleichnamigen Hauptschule vorgesehen. Nicht betroffen ist der Getränkehandel am Preußenring.

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