Mallewupp und die Pony-AG

Im Kleingartengebiet Uhlenhorst erleben Kinder die Natur mit allen Sinnen.

Benrad. "Ich bin oft hier. Ich füttere die Pferde und Kaninchen und streiche Stühle an. Das macht Spaß, sogar im Regen", erzählt die siebenjährige Annika mit leuchtenden Augen. Gemeinsam mit der achtjährigen Emma füttert sie dabei die beiden Pferde mit den ungewöhnlichen Namen Dienstag und Mittwoch. Auf Mallewupp, dem Mitmach-Bauernhof für Kinder, knüpfen sie den Kontakt zur Natur, den sie als Stadtkinder sonst so nicht kennen.

Hier im Kleingartengebiet Uhlenhorst an der Ottostraße erleben Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter spielerisch, was es bedeutet, Tiere zu halten und eigenes Obst und Gemüse anzubauen und zu ernten. Auf den Einsatz von Technik wird dabei weitgehend verzichtet.

Selbst die Ställe für Pferde, Schafe, Hühner und Kaninchen wurden von den rund 50 Vereinsmitgliedern mit ihren Kindern selbst gebaut, ebenso wie die geflochtenen Weidezäune. Kinder erfahren mit allen Sinnen die Zusammenhänge in der Natur: Wer einmal bei der Schafschur dabei war, versteht, woher die Wolle für den Schal kommt.

Die Angebote ziehen Kindergarten-, Schulkinder und Familien an. In den erst drei Jahren seines Bestehens hat der Verein viel realisiert und für die Zukunft noch mehr geplant. Zusammen mit einem Imker sollen zwei Bienenvölker angesiedelt werden, um den kleineren Kindern Einblicke in Leben und Nützlichkeit zu geben. Eine Wurmkiste wird einen Einblick in die Entstehung von Humus ermöglichen. An Miniteichen lassen sich beispielsweise Libellen beobachten. Der Wert des Wassers soll über einen selbst gebohrten Brunnen und die Förderung mit der Handpumpe vermittelt werden.

Tierarzt und Hufschmied zeigen vor Ort ihre Arbeit. Wie wird ein Pferd untersucht, beschlagen und behandelt? Wann ist ein Tier krank, wie stellt man das fest? Damit viele Kinder die Natur erleben können, bietet Mallewupp eine Vielzahl von Aktivitäten an. Dazu gehören Tierpatenschaften, Tier-AGs und jahreszeitlich orientierte Themen für Kindergeburtstage. Beliebt ist die Pony-AG. Aber gerade dort stößt der Verein an seine personellen Grenzen. Es werden dringend ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht, die bereits Erfahrung im Umgang mit Pferden haben.

Silvia Schiratti, die Initiatorin des Vereins, weiß, dass ohne personelle Verstärkung nicht alle Ziele erreicht werden können. Mit durchschnittlich 40 Stunden wöchentlich hat sie ihr persönliches Limit erreicht. Trotz Stress: "Ich empfinde ein tiefes Gefühl der Befriedigung", sagt sie, wenn ihr Blick über das Geschaffene geht.

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