Forstwald: Schumacher-Porträts sind restauriert worden Alte Ölgemälde erstrahlen in neuem Glanz

Forstwald · Zum 70. Geburtstag des Bürgervereins Forstwald erstrahlen Hermann und Johanna Maria Schumacher in neuem Glanz. Die Rede ist natürlich nicht von zwei Menschen aus Fleisch und Blut, sondern von zwei Ölgemälden aus den Jahren 1894 und 1896. Sie zeigen Angehörige der Familie Schumacher, die sich einst als Gründer des schönen Forstwalds in Krefeld einen Namen gemacht hat.

Bei der Vorstellung der restaurierten Schumacher-Gemälde im Forsthaus (v.l.): Jürgen Reck, Günther Porst, Restauratorin Antje Lewejohann,  Rudolf Weißert, André Werner, OB Frank Meyer und Hans-Josef Ruhland.

Bei der Vorstellung der restaurierten Schumacher-Gemälde im Forsthaus (v.l.): Jürgen Reck, Günther Porst, Restauratorin Antje Lewejohann,  Rudolf Weißert, André Werner, OB Frank Meyer und Hans-Josef Ruhland.

Foto: Andreas Bischof

Ihre frisch restaurierten Bilder hat der Bürgerverein Forstwald vor einigen Tagen in Anwesenheit von Oberbürgermeister Frank Meyer im Forsthaus Werner präsentiert.

Genau dort hingen die Gemälde schon seit Jahrzehnten. Sie zeigen einen vornehmen schlanken Herrn im schwarzen Anzug mit Bart, Goldbrille und Zigarre sowie eine elegante Dame mit dunkel glänzender Robe, Hochsteckfrisur und auffallenden Ohrringen. „Wir haben häufig am Stammtisch davor gesessen und dabei festgestellt, wie sehr die Bilder gelitten haben“, berichtet Jürgen Reck. „Wir“ – das sind er gemeinsam mit Günther Porst und Hans-Josef Ruhland.

Das Trio kam auf die Idee, die Gemälde als kulturhistorisches Erbe des Forstwaldes instand setzen zu lassen. Auch für den Fall, dass das Restaurant in ferner Zukunft einmal aufgegeben werden sollte, hatten sie eine Lösung parat: Der Bürgerverein sollte die Restaurierung finanzieren, die Bilder dafür übernehmen und dem Forsthaus im Gegenzug als Dauerleihgabe überlassen. Bei Rudolf Weißert, Vorsitzender des Bürgervereins, fanden sie schnell tatkräftige Unterstützung. Auch Skeptiker im Verein, denen die Restaurierung zu teuer erschien, konnten am Ende überzeugt werden. Gastronom André Werner hatte schon frühzeitig sein Einverständnis gegeben.

Auf Diplom-Restauratorin Antje Lewejohann aus Uerdingen wartete viel Arbeit. Denn die Ölgemälde hatten in den Jahren, in denen sie im Lokal Feuchtigkeit, Fettdünsten, Insekten, Staub, Sonnenlicht und Zigarettenrauch ausgesetzt waren, schwer gelitten. Auch die Rahmen waren beschädigt.

Unter UV-Licht entdeckte Lewejohann die bislang unter Schmutz versteckte Signatur des Künstlers: Carl Muldfield, ehemals Leiter der Kunsthalle Düsseldorf und Mitglied der Düsseldorfer Malschule, war ein bedeutender Porträtmaler. Auch dies bestätigte die Initiatoren darin, die wertigen Bilder restaurieren zu lassen. Mittlerweile hat Lewejohann sie gereinigt und repariert, fein retuschiert, mit Ausgleichsfirnissen und mit einer Schutzverglasung versehen. Etwa 5500 Euro hat dies alles gekostet.

Bei der Finanzierung brauchte
der Verein Unterstützung

Eine solche Summe konnte der Bürgerverein nicht allein stemmen. Unterstützung kam unter anderem aus dem PS-Sparen der Sparkasse Krefeld sowie aus den bezirksbezogenen Mitteln der Stadt Krefeld. Auch Volksbank und Stadtwerke als Dauer-Sponsoren des Bürgervereins hätten sich indirekt beteiligt, so Weißert. Er war es auch, der den Oberbürgermeister zur Präsentation einlud. Dieser enthüllte die Bilder gemeinsam mit der Restauratorin.

Im Forsthaus können sie ab sofort wieder bestaunt werden. Gleich daneben wurde ein Kästchen mit einem Ordner angebracht, dem Besucher weitere Informationen zu Hermann Schumacher und seinem Vater Gerhard, der das Forsthaus 1840 errichten ließ, entnehmen können.

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