Gutenbergstraße: Wer beerbt den alten Baumarkt?

Das Gebiet um das Einkaufszentrum an der Gutenbergstraße erhält einen neuen Bebauungsplan.

Krefeld-West. Große Fragezeichen stehen weiter über dem Bereich zwischen der St. Töniser Straße und dem Kreisverkehr Am Westbahnhof, bzw. der Bahntrasse und dem Frankenring. Nachdem der Supermarkt östlich der Gutenberstraße bereits zum dritten Mal die Kette gewechselt hat, ist der ebenfalls mehrfach umbenannte frühere Baumarkt im November vergangenen Jahres ins Gewerbegebiet Mevissenstraße umgezogen.

Das frühere eher schäbige EKZ ist seit einigen Jahren ein moderner und großzügiger Supermarkt. Er wird ergänzt durch mehrere kleine Einliegerläden. Daneben entstand ein Drogeriemarkt und darüber ein Fitness-Studio. Beiderseits der Gutenbergstaße sind so in den letzten Jahren rund 10.000 Quadratmeter Verkaufs- und Gewerbeflächen entstanden.

Welcher Handel sich neben den Interessenten Fressnapf und Dänischem Bettenlager künftig auf den rund 4300 Quadratmetern des verwaisten Baumarktes an der Gutenbergstraße niederlässt, wurde in den nichtöffentlichen Teil der letzten Sitzung der Bezirksvertretung West verlegt. Wie aus dem Stadtteil-Gremium verlautet, gibt es außer den beiden genannten Interessenten bislang keine ernsthaften weiteren Anfragen.

Mit der Einleitung zur Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes für dieses Gebiet (Nr. 761) hat der Planungsausschuss einen ersten Schritt zu einer regulierten Ansiedlung von Handel und Gewerbe gemacht. In der Vorlage dazu betont die Verwaltung, dass in der Schwellenlage in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt "eine Ausweitung von Einzelhandelsflächen aus gesamtstädtischer Sicht nicht wünschenswert" sei.

Es könne sich hier "ein Konkurrenzstandort zur Innenstadt entwickeln, welcher in erheblichen Umfang Kaufkraft auch im Bereich von Innenstadtsortimenten bündeln würde".

Nach Ansicht von Ludger Walter, Teamkoordinator bei der städtischen Bauleitplanung, solle damit "eine planungsrechtliche Steuerung der beiden Standorte ermöglicht werden". Als Sondergebiet für Nahversorgung soll dabei der Einzelhandel (EKZ) ausgewiesen werden.

Die Flächen des bisherigen Baumarktes soll entsprechend der Empfehlung des Zentrenkonzeptes als Sondergebiet für die "großen Vier" (Bau-, Möbel-, Garten-, Kfz-Märkte) gesichert werden. In den neuen Plan einbezogen wird auch der kirchliche Kindergarten und das Jugendheim südlich Am Westbahnhof.

Der nächste Schritt zum neuen Bebauungsplan wird eine Anhörung der Öffentlichkeit sein. Geprüft werde auch auf Umweltverträglichkeit, kündigt Ludger Walter an. Mit dem Beschluss werden die Möglichkeiten zur Zurückstellung von Baugesuchen, Veränderungssperren und die Zulässigkeit von Vorhaben während der Planaufstellung geschaffen.

Gleichzeitig wird der bisher wegen formeller Fehler als "rechtsunsicher" geltende Bebauungsplan aufgehoben. Mit dem abschließenden Ratsbeschluss zum neuen Plan sei erfahrungsgemäß in etwa zwei Jahren zu rechnen, meint Ludger Walter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort