Gemeinde sammelt Unterschriften für Pastor Zorn

Die Proteste gegen die Entpflichtung des Geistlichen in der Pfarre St. Thomas Morus reißen nicht ab.

Gemeinde sammelt Unterschriften für Pastor Zorn
Foto: Jochmann

Krefeld. Auch über das Wochenende sind die kritischen Stimmen zu den Vorgängen in der katholischen Pfarre St. Thomas Morus nicht verstummt. Viele Mitglieder der Gemeinde äußern in Briefen und im Internet ihr Entsetzen und ihre Enttäuschung über das Vorgehen des Bischofs, der den Geistlichen von seinem Amt entpflichtet hat.

Die Kirche war am Sonntag voll, Besucher drückten ihren Zuspruch für die Kritiker aus. Der Gemeinderat hat eine Unterschriftenaktion im Vorraum der Kirche gestartet unter dem Motto: „Ich protestiere gegen das unwürdige Vorgehen des Bischofs und des bischöflichen Generalvikariats gegenüber unserem Pastor Zorn“.

Zudem gibt es auf der Internetseite der Gemeinde eine Internetpetition mit der Forderung „Pastor Günter Zorn muss in St. Thomas Morus, Krefeld, bleiben.“

Einige Gemeindemitglieder sind so entsetzt über das Verhalten des Bistums Aachen, dass sie mit dem Gedanken spielen, der Kirche den Rücken zu kehren. WZ-Leserin Ines Bongartz ist 90 Jahre alt, aber durch die Ereignisse so aufgewühlt, dass sie darüber nachdenkt, aus der Kirche auszutreten, erzählt sie am Telefon.

Isabel Grefen, die in München wohnt, aber immer noch aktives Mitglied der Gemeinde ist, schreibt in einem Brief an Bischof Heinrich Mussinghoff: „Diese Kirche ist nicht mehr meine Kirche“. Die Art und Weise, wie das Bistum diese Sache handhabt, sei verstörend, beschämend und unverständlich und laufe gegen alles, wofür die Kirche stehen sollte.

Alfred Kuhn hingegen, 20 Jahre lang Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, ruft die Gemeindemitglieder auf, „die Brocken jetzt nicht hinzuwerfen“. Er weist darauf hin, dass der Pfarrer ein „Hitzkopf“ ist, der auch nach der Fusion immer wieder seine Unzufriedenheit mit der Situation geäußert habe. Dass der Bischof so darauf reagiere, das habe er jedoch nicht erwartet.

Kuhn erinnert an den Protest gegen die Fusion: „Damals haben wir gesagt: ’Jetzt erst recht!’“ Wenn man nicht locker lasse, nochmal nach Rom schreibe, lasse sich die gute Zusammenarbeit in der Gemeinde vielleicht retten.

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