Kempener Feld : Ehemalige Verseidag: Zurück zum Bauhaus-Ursprung
Reiner Leendertz, Leiter des Business-Parks, will die ehemalige Verseidag nach den Plänen des Architekten Mies van der Rohe gestalten.
Kempener Feld. Reiner Leendertz bleibt sich treu. Der Geschäftsführer des Mies-van-der-Rohe-Business-Parks an der Girmesgath im Krefelder Norden denkt in Visionen. Der 53-Jährige rollt einen Plan auf dem Schreibtisch aus. Es ist der bisher so gut wie unbekannte Generalplan des berühmten Bauhaus-Architekten Ludwig Mies van der Rohe. Dieser zeigt, wie er sich in den 30er Jahren die Gestaltung des damaligen Verseidag-Geländes vorgestellt hat. Dazu gehörten umfangreiche Gebäudekomplexe im südlichen Bereich des acht Hektar großen Areals, die nach der Emigration im Jahr 1938 des Aachener Architekten vor der Nazi-Diktatur nie realisiert wurden.
Leendertz wiegt den Kopf. „So um die 40 Millionen Euro würde die Realisierung der Mies-Visionen wohl kosten“, sagt der Diplom-Kaufmann, der in den Denkmal-Komplex inzwischen die gesamte Produktion seines Unternehmens Krahnen & Gobbers GmbH (Krago) verlegt hat. Ein Hotel und weitere Büroflächen könnte sich Leendertz in dem H-förmigen Projekt vorstellen. Optisch soll es an die Bauhaus-Architektur anknüpfen. Die Grundrisse sollten sich an dem Mies-Generalplan orientieren. Dazu würde als Abschluss der inzwischen weitgehend renovierten Shed-Hallen der früheren Färberei spiegelverkehrt ein Gebäude im Grundriss des bestehenden HE-Hauses (Herrenausstattung) gehören.
Die Gebäude des ehemaligen Rohlagers und der Wäscherei müssten dafür abgerissen werden. Leendertz tritt aber auf die Euphorie-Bremse. „Das sind bisher nicht mehr als Ideen, Gespräche und erste Skizzen der Architekten. Bis zur Umsetzung ist es noch ein weiter Weg.“ Immerhin will der am Hülser Berg beheimatete Kaufmann ab Ende kommenden Jahres umfangreiche Büroflächen in der früheren Färberei vermarkten. Außen sind die Shed-Hallen bereits neu verglast und teilrenoviert. „Wir haben schon Anfragen aus Düsseldorf über größere Büroflächen, die mit dem Bauhaus-Image von Mies liebäugeln“, sagt Leendertz.