Die Lust am Lesen wecken

Lehrer des Gymnasiums Horkesgath wollen Schüler für Bücher begeistern.

Die Lust am Lesen wecken
Foto: Dirk Jochmann

Kempener Feld. Im Laufe der Pubertät verlieren viele Jugendliche das Interesse am Lesen — das ist nichts Neues. Dem möchten einige Lehrer des Gymnasium Horkesgath jetzt entgegenwirken. „Leseförderung führt zu einem größeren Lernerfolg“, glaubt Lehrerin Johanna Peters. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Daniela Rasel und Bibliothekarin Barbara Kahl hat sie deshalb das Konzept für das Event „Leselust wecken“ entwickelt. Eine solche Veranstaltung soll nun, wenn möglich, einmal jährlich stattfinden.

Hierzu haben sie Literaturvermittlerin Tina Kemnitz aus Berlin eingeladen, die das Interesse der Kinder und Jugendlichen neu entfachen soll. „Ich war vor etwa einem Jahr mit meiner damaligen fünften Klasse in der Mediothek bei einem Vortrag von Tina Kemnitz. Bei dieser Klasse hat das sehr gezogen, also wollten wir es auch mal bei einer anderen Altersgruppe ausprobieren“, sagt Peters. Vor allem für die Jahrgangsstufen acht und neun hält die Schulbibliothek ein breites Angebot an Jugendbüchern bereit. Dies wird hauptsächlich durch den Förderverein ermöglicht. „Es ist uns wichtig, in Erinnerung zu rufen, welches Angebot wir haben. Es ist schade, dass es so wenig genutzt wird“, sagt Peters.

„Als manche von Euch meinten, sie wüssten nicht, was sie lesen sollten, wusste ich darauf keine Antwort. Deshalb ist heute Tina Kemnitz hier“, leitet Rasel die Buch-Show ein. Kemnitz hält ihren Vortrag „Tolles Buch“ bereits seit 2007 zu verschiedensten Anlässen und für jede Altersgruppe. Die Idee kam ihr durch die Fernsehshow „Lesen!“ mit Elke Heidenreich. So etwas wollte sie auch für Jugendliche machen. Man merkt Kemnitz ihre Liebe für Bücher an. Mit einem Strahlen im Gesicht beginnt sie ihren Vortrag. „Ich liebe Bücher. Ich lese immer, wenn ich Zeit habe. Manchmal auch, wenn ich eigentlich keine Zeit habe.“ Hinter ihr hängen die Cover von sechs Büchern. Zu Beginn sollen die Schüler alleine nach der Optik beurteilen, welches Buch sie gerne lesen würden.

Anschließend stellt Kemnitz unterstützt von Geräuschkulissen der Reihe nach alle Buchinhalte vor. Das Publikum ist sichtlich begeistert von Kemnitz’ ehrlicher Art.

Nach den Leseproben sollen die Jugendlichen erneut abstimmen. Man merkt, dass die Favoriten die selben bleiben. „Es gibt 9000 Neuerscheinungen an Jugendbüchern jedes Jahr. Geschmäcker sind zwar verschieden, aber da ist mit Sicherheit für jeden was dabei“, ist sich die Literaturvermittlerin sicher.

Anschließend finden verschiedene Workshops statt, für die die Schüler sich schon vorher anmelden konnten. Der erste Workshop heißt „Spannend Vorlesen“. Im zweiten Workshop „Horkesstones“ lesen Schüler des Literaturkurses den Unterstufenschülern selbst verfasste Texte zum Thema Schule vor. Im Workshop „gebrochen gesprochen“ lesen sie Zungenbrecher. Bei „durchs Lesen zum Schreiben“ spielen die Jugendlichen verschiedene Spiele zu den Themen Buch und Lesen. Im fünften Workshop „Lies das“ stellen Mittel- und Oberstufenschüler Bücher vor, die sie beeindruckt haben. „Es ist schwer, Schüler in diesem Alter fürs Lesen zu begeistern, aber wir probieren es einfach mal aus“, fasst Peters abschließend zusammen.

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