Forstwald Das Herz schlägt für Carrera

Liebhaber von kleinen Flitzern pilgerten am Tag der offenen Tür zum Rennbahnshop an der Hückels May.

Forstwald: Das Herz schlägt für Carrera
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. „Übertreibst du es nicht langsam?“ Diesen Satz dürfte Till Reese von seiner Ehefrau Stefanie schon mehrfach gehört haben. Der Kaufmann (54) hat sich schon im Kindesalter mit kleinen Carrera-Autos beschäftigt und mittlerweile ein Unternehmen aufgebaut, das unzählige „Formel Carrera Freunde“ schätzen. Gemeint ist der Carrera-Rennbahnshop, den Reese seit 2007 neben dem Restaurant Hückels May betreibt.

Wie nebenher führt Reese das Restaurant, dessen Name sich aus einer Schlacht zwischen alliierten und französischen Truppen während des Siebenjährigen Krieges am 23. Juni 1758 herleitet. Am Tag der offenen Tür gab es keine Schlacht, obgleich es sich knubbelte und vor allem das Interesse, den Steuerknüppel an den insgesamt neun aufgebauten Rennbahnen in die Hand zu nehmen, groß war.

Der Rennbahnshop hat sich aus kleinsten Anfängen heraus mit dem einzigen Rennbahn-Museum Europas und mit der etwa 120 Meter größten Universal-Bahn zu einem Markenzeichen entwickelt.

Ähnlich wie Till Reese, der seine erste Carrera-Bahn als Zehnjähriger geschenkt bekam, sind viele andere Sammler auf ihre Weise darauf aus, ständig ihren Fahrzeugpark mit den Rennstrecken zu erweitern und auf den neusten Stand der Technik zu bringen. Ein Beispiel: Am Sonntag reisten Romy und Stefan Lösch aus der Nähe von Kaiserslautern an. Und Romy erklärte schmunzelnd: „Ich habe die Tour meinem Mann zu seinem 50. Geburtstag geschenkt. Er darf sich auch ein neues Auto aussuchen...“

Am Sonntag reicht der rund 180 Quadratmeter große Shop nicht aus, um alle Wünsche zu erfüllen. Auch im angrenzenden rustikalen Scheunen-Trakt kommen die Fans auf ihre Kosten, egal, ob zehn Jahre oder älter als 70 Jahre. Auf zwei digitalen Anlagen finden für die unter und über Zwölfjährigen getrennte Meisterschaften statt.

„Geht vorsichtig mit den Joysticks um, denn auch diese Autos können herausgeschleudert werden“, rät Joachim, genannt Joschi, Kleinrahm, einer der Rennleiter. Der Anwalt gehört mit zum „Rennstall“ von Reese und ist in der 124-er Klasse der amtierende Champion. Weitere Freunde des Inhabers helfen, Elektriker, Zollbeamte, Augenoptiker oder Lehrer — in ihrer Freizeit aber ausnahmslos und mit Leidenschaft Carrera-Piloten.

Sie haben am Sonntag alles da: angefangen von den ersten Carrera-Modellen aus den frühen 60er Jahren bis zu den aktuellen Autos, Zubehör, Reifen, Chassis oder Strecken-Bauteilen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort