Verwunderung in Wuppertal: Das hat es mit diesen wuchtigen Schildern in der Elberfelder City auf sich
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Benrad: Die Sicherheit hat Vorfahrt

17 Mal krachte es in diesem Jahr an der Meyeshofstraße. Jetzt hat die Stadt eingegriffen.

Krefeld. Ob Blinklicht, Markierungsnägel in der Fahrbahn, Einrichtung von Tempo 30 oder Stopp-Schilder: Alle Versuche, den Unfallschwerpunkt an der Oberbenrader Straße/Meyeshofstraße zu entschärfen, sind gescheitert. Allein 17 Mal krachte es in diesem Jahr an der Kreuzung. „Vor allem die aus St. Tönis kommenden Verkehrsteilnehmer hatten das Stopp-Zeichen an der Oberbenrader Straße missachtet, obwohl die Verkehrsregelung an dieser Stelle bereits von weitem deutlich zu erkennen ist“, sagt Norbert Goertz-Gorr vom Fachbereich Ordnung, Straßenverkehrs-, und Bußgeldabteilung.

Um die Verkehrssicherheit an dieser Stelle zu erhöhen, haben Mitglieder der Unfallkommission, die aus Polizei, der Stadt Krefeld sowie der Bezirksregierung Düsseldorf besteht, jetzt eingegriffen. Die aus St. Tönis kommenden Verkehrsteilnehmer können ab sofort nur noch rechts abbiegen, sprich: die Autofahrer dürfen die Oberbenrader Straße in Richtung Gatherhof nicht mehr überqueren. „ Wir mussten reagieren — bevor etwas Schlimmeres passiert“, erläutert Goertz-Gorr die Entscheidung.

Bezirksvorsteher Hans-Josef Ruhland sieht die Einrichtung des Rechtfahrgebotes mit Skepsis. Die Bezirksvertretung habe sich mit St. Tönis abgesprochen und sich für die Einrichtung eines Kreisverkehrs an der Unfallstelle ausgesprochen. Die Grundstückseigentümer, die ihre Flächen links und rechts der Straße an Landwirte verpachtet haben, hätten sich bereit erklärt, Teile des Landes der Stadt zu überlassen, damit diese dort einen Kreisverkehr anlegen kann.

„Dies ließe sich kostenneutral realisieren, da die Eigentümer das Grundstück nicht verkaufen, sondern gegen eine gleichwertige Fläche tauschen möchten“, berichtet einer der Pächter, Landwirt Heinz-Albert Schmitz, der sich ärgert, dass Autofahrer jetzt seine Privatwege nutzen, um an ihr Ziel zu kommen. Auch Ruhland hält die Einrichtung eines Kreisels für eine gute Lösung: „Alles andere ist halblang und führt nur zu Ärger.“,

Glücklich mit der jetzigen Regelung ist auch Wolfgang Schouten, bei der Stadt Tönisvorst zuständig für Sicherheit und Ordnung, nicht. Er war dabei, als die Unfallkommission ihre Entscheidung gefällt hat, die er als nachvollziehbar bezeichnet. Allerdings hält er die Einrichtung des Rechtsfahrgebotes für riskant, da er befürchtet, „dass sich die wenigsten an diese Regelung halten werden.“ Sinnvoller sei es gewesen, auch das Abbiegen nach links zu gestatten, da die Unfälle in der Regel nur durch Fahrer verursacht worden seien, die geradeaus Richtung Gatherhof wollten. Er plädiert zudem dafür, schnell einen, „kleinen Kreisverkehr oder eine vernünftige Ampel“ einzurichten. Immerhin sei der Stadt Krefeld der Unfallschwerpunkt seit drei Jahren bekannt.

Von blindem Aktionismus spricht Markus Kaiser, der regelmäßig von St. Tönis in die Krefelder Innenstadt pendelt, wo seine Frau ein Geschäft betreibt. Bisher habe er 5,9 Kilometer von Haustür zur Ladentür zurücklegen müssen. Jetzt erhöhe sich sie Kilometerzahl auf bis zu 6,6, ärgert er sich. „Außerdem möchte ich mit meinem Roller ungern im Berufsverkehr über die Sankt-Töniser-Straße fahren und mich von rücksichtlosen Autofahrern jagen lassen“, sagt er.

Die St. -Töniser-Straße führt die Stadt als alternative Route ins Feld. Durch die streckenweise vierspurig ausgebaute Straße, die teilweise mit 70 Stundenkilometern zu befahren ist, sei die Verbindung zwischen Krefeld und Tönisvorst sichergestellt. Die Meyeshofstraße sei dagegen das, „was man umgangssprachlich als Schleichweg bezeichnet.“

Norbert Goertz-Gorr weist daraufhin, dass an der Oberbenrader Straße noch nicht das letzte Wort gesprochen sei. Die Einrichtung eines Kreisels oder einer Ampel an der Kreuzung sei grundsätzlich möglich. Das müsse allerdings die Politik entscheiden. „Uns war wichtig, die Straße schnell und effektiv sicherer zu machen“, sagt er.

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