Auf Kufen in den Bundeskader

Das Eiskunstlauf-Talent Jimmy Atila hat bereits zahlreiche Medaillen gewonnen. Dafür trainiert der Zehnjährige hart.

Wie viele Medaillen und Pokale der zehnjährige Jimmy Atila bereits hat, weiß er nicht genau. Sie haben auf jeden Fall alle einen Ehrenplatz in seinem Zimmer. Wie fast jeder Junge in seinem Alter spielt Jimmy gerne Fußball — aber seine große Leidenschaft ist das Eiskunstlaufen. Aktuell ist Jimmy in der Märchenshow des Krefelder Eissportvereins in der Rolle des Aladin zu sehen: „Ich spiele auch noch einen der sieben Zwerge“, sagt der Zehnjährige stolz, der neben den Auftritten noch für zahlreiche Wettkämpfe trainiert.

Seit seinem dritten Lebensjahr steht Jimmy schon auf dem Eis: „Seine ältere Schwester wollte Eislaufen, da haben wir auch Jimmy mal mitgenommen und er war ganz locker auf dem Eis“, erzählt seine Mutter Larissa Michel-Atila. Schnell wurde klar, dass in dem Jungen ein großes Talent schlummert: „Er ist schon immer positiv aufgefallen“, fügt Cordula Meisgen, Geschäftsführerin des Eissport-Vereins hinzu.

Jimmy Atila

Gerade hat Jimmy den zweiten Platz bei der NRW Trophy in Dortmund gemacht und läuft natürlich auch im Landeskader. Als einer der jüngsten konnte er sich sogar für die Deutsche Nachwuchsmeisterschaft qualifizieren. Sogar der Bundeskader ist auf das junge Talent aufmerksam geworden: Jimmy durfte am „Bundeskadersichtungslehrgang“ teilnehmen und ist somit in den nationalen Blick gerückt.

Für diese Leistungen muss der Zehnjährige aber hart arbeiten: Vier mal in der Woche wird trainiert. Zusätzlich gibt es noch Ergänzungstraining für die Beweglichkeit und Kondition. Ein straffer Plan für den kleinen Eiskunstläufer, der die fünfte Klasse der Marienschule besucht. Doch Jimmy ist ehrgeizig und das Training macht ihm Spaß: „Er ärgert sich richtig, wenn ihm etwas nicht gelingt“, sagt Mutter Michel-Atila. „Dann übt er so lange bis er es kann.“

Seine liebsten Elemente sind die Sprünge: „Da gibt es Action und es macht am meisten Spaß“, sagt er. Bei den Wettbewerben muss Jimmy jeweils eine Kür und ein Kurzprogramm absolvieren. Die vorgegebenen Schritte, Sprünge und Pirouetten führt der Eiskunstläufer meist ohne Probleme aus. Momentan trainiert er am Doppelaxel, einem besonders schweren Sprung der viel Mut erfordert, weil er von vorne gesprungen wird.

Stürze sind da beim Training normal: „Aber mehr als blaue Flecken gab es bis jetzt zum Glück noch nicht“, sagt Jimmy und holt Schwung, um eine Runde auf dem Eis zu drehen. Bei seiner Kür scheint das Talent geradezu über die Fläche zu schweben und lässt selbst schwierige Sprünge wie Rittberger und Axel ganz einfach aussehen. Da kann der Zuschauer glatt vergessen, dass der elegante Läufer auf dem Eis gerade mal zehn Jahre alt ist.

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