30 Jahre alte Linde wird jetzt doch gefällt

Die Bezirksvertretung stimmt den geplanten Rodungen im Stadtgarten zu. Die Arbeiten sollen am 9. Februar beginnen.

30 Jahre alte Linde wird jetzt doch gefällt
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Rund hundert Kilometer Entfernung hat Landschaftsarchitektin Ina Bimberg aus Iserlohn zurückgelegt, um einmal mehr den Politikern in der Bezirksvertretung (BZV) West klar zu machen, warum eine einzelne Linde dem 1,1-Millionen-Projekt Stadtgarten nicht im Wege stehen darf. Am Ende kämpfte nur noch einer gegen die Fällung: Rolf Horster, SPD. Der Linke Manfred Stein enthielt sich der Stimme.

Damit ist der Weg frei für die Rodungen, die bis Ende Februar, dem Beginn der Vogelbrutzeit (vom 1. März bis 30. September) abgeschlossen sein müssen. Der Hauptausschuss muss jetzt am 5. Februar noch die Bausumme bestätigen. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich am 9. Februar.

Die rund 30 Jahre alte Linde war zum Zankapfel geworden, nachdem sich die BZV zunächst gegen eine Fällung ausgesprochen hatte (die WZ berichtete). Begründung: Hohe Baumverluste in den letzten Jahren durch Stürme und Krankheiten und wenig Grün im Westbezirk.

Damit aber stand das Gehölz den Plänen von Ina Bimberg buchstäblich im Weg. Sie möchte die historischen Achsen der Grünanlage wiederherstellen. Dazu erklärte die Landschaftsplanerin in der jüngsten Sitzung: „Die Identität des Ortes verträgt diesen Baum nicht.“

Zudem breche er die Idee des Alleen-Charakters und der zu schaffenden Sichtachse des Parks nach Norden. Der umstrittene Baum steht — von der St.-Anton-Straße aus gesehen — genau in der Mitte der künftigen Hauptzugangs-Achse.

Günther Porst sprach sich im Namen der FDP dafür aus, bei der Beurteilung vor allem auf die Fachleute zu hören. Für den Grünen Axel Heimendahl war es „vertretbar, dass ein Baum gefällt werden muss“. Zumal Heino Thies vom Fachbereich Grünflächen drauf verwiesen hatte, dass nach der Sanierung durch Neupflanzungen eine positive Baumbilanz entstehe.

Ingeborg Müllers erinnerte an die Zustimmung des Kultur- und Denkmalausschusses, dem sie vorsitzt. Und der Hinweis von Heino Thies, dass eine Ablehnung oder eine Verschiebung des Projekts auch den Verlust von Fördergeldern nach sich ziehen könnte, dürfte den Meinungsumschwung beschleunigt haben.

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