Hubert-Houben-Kampfbahn WZ-Mobil: „Der Ascheplatz ist das Herz von Preussen“

Für erhitzte Gemüter sorgte am WZ-Mobil die geplante Wohnbebauung am Appellweg.

Hubert-Houben-Kampfbahn: WZ-Mobil: „Der Ascheplatz ist das Herz von Preussen“
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Eine „absolute Sauerei“ nennt Helmuth Bayen „was die Stadt vorhat“ und meint damit die geplante Kita und Wohnbebauung auf dem von Preussen Krefeld genutzten Ascheplatz und einer benachbarten Brachfläche. Am WZ-Mobil machte das Ex-Vereinsmitglied und „immer noch Fan“ seinem Ärger Luft: „Wenn die Verwaltung über die ganze Stadt verstreut ist, muss sie das selbst wissen, aber das kann man doch nicht mit einem Sportverein machen, bei dem viele Kinder aktiv sind“, sagt er zur Idee, Preussen-Mannschaften von der Hubert-Houben-Kampfbahn und dem gegenüberliegenden Ascheplatz im Kliedbruch ins Sprödental zu verlagern. „Die Politik muss vor der Kommunalwahl Farbe bekennen“, fordert Bayen.

Wenn im Sprödental kaum Interesse für den Sportplatz bestünde, „dann sollen die Sportler doch hierhin kommen und nicht andersherum“, sagt Renate Sellke, deren Kinder bei den Preussen aktiv waren. „Ich habe drei Kinder, ich kann doch nicht ständig hin und herfahren“, sagt Petra Klupsch, die mit ihrer Familie in der Nähe der Hubert-Houben-Kampfbahn wohnt.

Alexander Bobis, Spieler der ersten Mannschaft der Preussen, sagt: „Wir brauchen den Ascheplatz, er ist unser Hauptplatz, er ist Preussens Herz. Ihn nutzen wir zu 80 Prozent, den Rasenplatz nur zu 20 Prozent.“ Und auch Jochem Nießen, erster Geschäftsführer Fußball bei den Preussen, erklärt: „Wir brauchen beide Plätze auf einer Anlage. Egal wer wohin zieht, es funktioniert nicht.“ Für das Vereinsleben sei es sowieso der Tod.

Vor allem mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen im Verein sind Peter und Barbara Müller besorgt. „Ich sehe die immer zum Sport gehen, das sind so viele, dieser Platz ist so wichtig“, betont die Kliedbrucherin.

Doris Jäschke ist „dafür, dass der Sport hier bestehen bleibt“. Alle meckerten, dass Kinder dicker würden. „Hier bringt ein Verein Hunderte in Bewegung und dann will man ihn zu einem Ort outsourcen, zu dem keiner mehr fährt.“ Statt der „Politik Rotstift“, so Preussen-Fan Jan Gerritzen, „muss vernünftig investiert werden — in zukünftige Generationen“.

Den Bau einer Kindertagesstätte findet Jürgen Behler „okay, aber man könnte ihn doch auf den alten Tennisplätzen bauen“. Den Ascheplatz zu überplanen, „das wäre der Todesstoß für die Preussen, einen Traditionsverein mit hervorrangender Arbeit“. Die gleiche Meinung vertritt Preussen-Anhänger Mark Lowitzsch: „Über die Tennisplätze kann man ja reden, aber nicht über den Ascheplatz.“ Die Stadt bringe die ganze Gegend gegen sich auf, wenn sie einen solchen Verein „einfach kaputt mache“, sagt Erwin Ortel.

Christa Stümges beurteilt es als „Unverschämtheit, dass die Sportverwaltung hinter dem Rücken des Vereins entscheidet, dass der Ascheplatz entbehrlich ist“. Gegen eine Kita sei nichts zu sagen. Aber es gebe doch eine Montessori-Kita ganz in der Nähe. „Wenn Inrath eine Kita braucht, dann soll man sie doch da bauen. Jens-Peter Heymann findet: „Eine Kita wäre zuvie, eine Gartenanlage für die Kinder würde vollkommen reichen.“ Anwohnerin Kirsten Bundesmann hat eine andere Idee: „Ein Waldkindergarten könnte das Problem lösen. Man müsste nichts abreißen und braucht keine hässliche 4,5-Meter-Lärmschutzwand.“

Detlef von Hofe und Wolfram Dürr vom Bürgerverein Kliedbruch befürchten nächste Schritte. „Erst ist es die Asche, dann folgt der Rasenplatz und die Anlage vom SVK. “

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