Stadtteil-Check Inrath/Kliedbruch Schimmelbefall im früheren Kloster

Eigentümer Siempelkamp wollte das Gebäude zum Seminarzentrum umgestalten. Davon ist jetzt offenbar nicht mehr die Rede.

Stadtteil-Check Inrath/Kliedbruch: Schimmelbefall im früheren Kloster
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Zukunft des früheren Kapuziner-Klosters an der Hülser Straße beschäftigte die Jahreshauptversammlung des Bürgervereins Inrath (BV). Vor acht Jahren, 2008, kaufte das Unternehmen Siempelkamp das benachbarte Klostergelände samt Gebäuden. Nach damaligen Unternehmensinformationen, die in der Folge mehrfach bestätigt wurden, sollte das Gebäude umgebaut und als eine Art Seminarzentrum mit Gästehaus und offener Gastronomie genutzt werden.

In der Jahreshauptversammlung griff der Vorsitzende Rolf Hirschegger das Thema auf. „Seither hat sich hier nichts getan.“ Hirschegger verwies auf Unternehmenssprecher Hans Fechner, der Mitte 2015 dazu gegenüber dem BV-Vorstand offen erklärt habe, das Kloster sei in erster Linie gekauft worden, um eine Nutzung als Seniorenheim zu verhindern. Fechner habe den geplanten Umbau bestätigt.

Die Planungen seien bereits abschließend ausgearbeitet, jedoch zurückgestellt worden. Der Umbau sei aber mittelfristig nicht mehr vorgesehen. Die dafür erforderlichen Mittel müsse das Unternehmen zur Sicherung der globalen Konkurrenzfähigkeit einsetzen.

Auf Rückfrage habe Fechner erklärt, dass ein Abriss des Klosters als Extrem letztlich möglich sei, da kein Denkmalschutz bestehe. Allerdings habe Fechner seine Aussage relativiert und versichert: Dies habe man nicht vor; man werde die Bausubstanz erhalten.

Hirschegger: „Nun erfahren wir, dass das Unternehmen Maßnahmen durchführt, die auch eine personelle Reduzierung des Standortes Krefeld beinhalten. Wir haben auch Informationen darüber, dass das Gebäude einen weitgehenden Schimmelbefall aufweist.

Vor diesem Hintergrund ist der BV der Meinung, dass die Aussagen des Unternehmens zum Erhalt des Klosters kritisch hinterfragt werde sollten.“ Der Schimmelbefall sei festgestellt worden bei einer Prüfung, ob die Gebäude als Flüchtlingsunterkunft geeignet seien.

Hirschegger: „Die Menschen im Inrath sollten sich eine Meinung über die Erhaltung oder Nichterhaltung ihres Klosters bilden und im Rahmen dieser Meinungsbildung auch Gespräche mit dem aktuellen Eigner führen.“ Für ihn stehe die Frage, wie lange die Zusage von Fechner gelte, das Kloster nicht abzureißen und weiter in die Unterhaltung zu investieren.

Der Vorsitzende und der gesamte Vorstand wurden ohne Gegenstimmen wieder gewählt. Hirschegger amtiert seit 1987.

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