Kitakinder nehmen Stadtteil ins Visier

Eine Hundepolizei steht in der Kita St. Elisabeth ganz oben auf der Wunschliste.

Kitakinder nehmen Stadtteil ins Visier
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. „Kinder müssen zu Wort kommen, akzeptiert und ernst genommen werden.“ In der katholischen Kita St. Elisabeth am Inrath kann Leiterin Hanni Becker diese Einstellung täglich in die Tat umsetzen. Und was dabei herauskommt, stellten die Vier- bis Sechsjährigen jetzt ihren Besuchern, politischen Stadtteilvertretern und Eltern, anlässlich des 3. Kinderforums gleich selbst vor.

Mit Einwegkameras waren die Knirpse nach Ostern losgezogen, um ihr Viertel einmal aus ihrer Perspektive genauer unter die Lupe zu nehmen. „Kinder sind Entdecker, Beobachter und Forscher“, sagt Hanni Becker. Auf drei Stellwänden präsentieren die rund 20 kleinen Abenteurer ihre fotografischen Fundstücke. Sie geben Antwort auf die Frage nach ihrem Lieblingsplatz am Inrath und wo im Stadtteil der kindliche Schuh drückt. Alle sind sich einig: Der schönste Platz ist der Kindergarten, wegen der Freunde, und das eigene Zuhause, wegen der Familie. Streit ist immer hässlich und Ferien sind blöd, weil dann der Kindergarten geschlossen bleibt.

Am Allerschlimmsten aber seien die vielen Hundehaufen. „Voll eklig“, finden die Kinder die Hinterlassenschaften der Vierbeiner. Selbst ihr Liebling Ralph, eine 100 Jahre alte Eiche, bliebe davon nicht verschont. Eine Hundepolizei wäre gut. Die könnte gleich alle verhaften, Hund und Herrchen, lautet ein Vorschlag.

Und der Bürgermeister müsste in der Nähe der Hummelwiese wohnen. „Dann kommen die Einbrecher bestimmt nicht“, hofft Joshua. Leonie würde die Inrather Straße gerne in eine Spielstraße umwandeln, während Jules erklärter Lieblingsplatz am Inrath die Pizzeria ist. CDU-Ratsherr Walter Fasbender gefällt das Kinderforum. „Es ist gut, dass sich die Kinder auf diese Weise artikulieren“, sagt er. SPD-Oberbürgermeisterkandidat Frank Meyer zückt Stift und Notizblock. Matthes zeigt ihm Fotos von überquellenden Mülleimern. „Könnte man die nicht öfter leeren?“, fragt er den Parteivorsitzenden. Der verspricht, sich bei der Stadtreinigung zu erkundigen.

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