Inrather Straße: 40-Tonner passgenau im Loch versenkt

Nach zwei Stunden kam gestern der Deckel drauf. Die Arbeiten auf der Kreuzung Inrather Straße/Wilmendyk gehen weiter.

Krefeld. Nach knapp zwei Stunden ist der zwölf Tonnen schwere Deckel drauf. Das Beton-Bauwerk, vergleichbar mit einem kleinen Einfamilienhaus, ruht jetzt in sechs Metern Tiefe in der Kanalisation der Kreuzung Inrather Straße/Wilmendyk. Nach drei Tagen auf der Autobahn kann Ingolf Hahn (41) seinen Tieflader wieder die rund 400 Kilometer zurück fahren nach Querfurt in Sachsen-Anhalt.

Dort war der Transport des rund 40 Tonnen wiegenden Rohbaus am Mittwochabend gestartet. Mit einer Reifenpanne (WZ berichtete) blieb Hahn jedoch bei Soest/Westfalen auf der A 44 liegen. Da der Tieflader mit Überbreite nur in der Nacht fahren darf, musste der Einbau von Donnerstag auf Freitag verschoben werden.

Ferdinand Graf (47) holt den Koloss gegen 7 Uhr mit seinem Schwerlastkran mühelos vom Tieflader. Der tägliche Berufsverkehr rollt weiter einspurig an der Baustelle vorbei. Viele Zuschauer verfolgen die spektakulären Szenen.

Vorsichtig schwenkt der Kranführer das später als „Kanalkreuzung“ fungierende Bauteil über die Baugrube. Drei Tiefbauer der Osnabrücker Firma erwarten ihn tief unten. Lasergeräte messen Millimeter genau seine Ausrichtung aus.

Die drei Öffnungen mit je über zwei Metern im Durchmesser nehmen künftig das Mischwasser aus dem Norden und Westen auf und transportieren es nach Süden. Dafür muss der Kanal ein Gefälle haben. Auch dies muss exakt berechnet werden.

Schachtmeister Herbert Steenweg dirigiert den Kranführer und gibt das Zeichen zum Absetzen. Zuletzt der Deckel. Auch hier ist Feinfühligkeit gefragt. Rund 20 Metallstäbe müssen exakt in ihre Gegenöffnungen im Deckel passen.

Es ist kurz vor 9 Uhr. Bauleiterin Ilona Bartzsch (SWK) und ihr Kollege Ingo Schmees von der Baufirma nicken erleichtert. „Geschafft. Bis auf die Reifenpanne ist alles glatt gelaufen.“ Schade, meinen beide noch, „dass man hinterher gar nichts mehr davon sehen wird.“

In der kommenden Woche laufen noch die Anschluss- und Maurerarbeiten in der Grube. Gegen Ende des Monats wandert die Baustelle auf die gegenüber liegende Seite der Kreuzung. Der einspurig geführte Verkehr wird dann Richtung Süden verschwenkt.

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