Baupläne am Stadtwald Chris Worms: „Baut etwas Spannendes, Schönes“

Der Künstler ist der Meinung, dass durch ein Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage der Charme des Stadtwaldeingangs verlorengeht.

Baupläne am Stadtwald: Chris Worms: „Baut etwas Spannendes, Schönes“
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Der Plan 16 neue Wohnungen und eine Tiefgarage an der Deußstraße im Kliedbruch entstehen zu lassen, kommt bei den Anwohner nicht gut an. Eine Bauherrengemeinschaft plant, laut Stadtsprecher Dirk Senger, „zweigeschossig plus Staffelgeschoss“. Etwa 45 mal 15 Meter Fläche sollen bebaut werden. „Die Bauvoranfrage wird derzeit geprüft.“

Da es aber keinen Bebauungsplan für das Gebiet gibt, steht dem auch nicht viel im Wege. Außer die Anwohner. Dazu gehört auch der Künstler Chris Worms. Er lebt im Wärterhaus und ist damit direkt von dem Bau betroffen. „Das Häuschen mit seinem beliebten Eingangsbereich zum Stadtwald soll jetzt mit einem Wohnkomplex nur wenige Meter entfernt komplettiert werden. Dass, durch einen solch gewaltigen Eingriff, die umliegenden Architekturen erdrückt werden, liegt auf der Hand“, sagt er.

Vor 20 Jahren hat er das Haus an der Hüttenallee als Ruine von der Stadt übernommen und dieses in jahrelanger Arbeit und Blick auf die architektonischen Visionen des Erbauers Hermann Bergerfurth (1899—1909) restauriert. Das habe eigentlich den Zweck gehabt, eine märchenhafte Gestaltung schon im Eingangsbereich des Stadtwaldes zu errichten. Das würde nach Worms’ Ansicht durch den Neubau zunichte gemacht. „Der gesamte, von allen Bürgern genutzte Erholungsraum im und rund um den Stadtwald würde durch diese vorgesehene Architektur irreparablen Schaden nehmen.“

Der Charme der Umgebung gehöre zur grünen Lunge der Stadt. „Nicht nur die Straßenzüge Husarenallee, Deußstraße, Jentgesallee und Hüttenallee, die beiden Haupteingänge zum Stadtwald am Wärterhaus vorbei und von der Deußstraße zu erreichen, verlören gänzlich ihren Charme und den Erholungswert, den die Bürger hier suchen. Dem gesamten Stadtteil würde eine Verstädterung aufgedrückt, die einfach nicht hier hingehört.“

Dabei hat er nicht grundsätzlich etwas gegen eine Bebauung an dieser Stelle. „Hier kann nur ein feinchirurgischer architektonischer Eingriff die Gestaltung prägen. Erhaltende Erneuerung ist hier gefragt und keine ausschließlich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten geplante Architektur in diesem Umfang. Baut etwas Spannendes, Schönes, was sich einfügt in eine der wenigen Ruheräume, die den Bürgern zur Verfügung stehen.“

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