Bauer lädt Dung im Schutzgebiet ab

Alles rechtens am Hökendyk: Mist ist nicht gleich Mist.

Krefeld. Detlef von Hofe wundert sich. Vor einer Woche hat er auf einem Feld am Hökendyk in der Nähe seines Hauses mehrere Misthaufen entdeckt — mitten im Wasserschutzgebiet, in dem Anwohner ihre Schmutzwasser-Hausanschlüsse auf Dichtheit prüfen und reparieren sollen.

„Das verstehe ich nicht. Ich muss für 12 000 Euro meinen Abwasserkanal sanieren und auf dem Acker nebenan liegen diese Haufen. Da muss ich ehrlich sagen, da fehlt mir der Bezug. Warum ist dieser Mist besser als unser Mist?“, fragt Anwohner Detlef von Hofe. Der 71-Jährige ist im Kliedbruch aufgewachsen und lebt seit über 50 Jahren in einem Haus am Hohen Dyk.

Das Gelände, auf dem die Misthaufen abgeladen wurden, gehört der Stadt. Sie hat es an einen Landwirt verpachtet. „Es scheint, als ob da immer mehr abgeladen wird. Wenn das rechtmäßig ist, dann muss die Stadt mir das erklären“, findet von Hofe.

Darf der Mist im Wasserschutzgebiet abgeladen werden? Ja, er darf, sagt die Stadt. „Es handelt sich um Pferdemist eines örtlichen Reitstalls. Pferdemist gehört in die Kategorie des Festmistes und dieser Mist darf auch auf Feldern im Wasserschutzgebiet lagern“, erklärt Stadt-Sprecher Manuel Kölker auf Anfrage.

Bei dem trockenen Mist, mit dem auf einer großen Fläche gedüngt wird, ist die Menge auslaugbarer Stoffe relativ gering — anders als bei flüssigem Abwasser, das punktuell aus einer undichten Leitung trete. Mittlerweile wurde der Mist auf dem Feld verteilt.

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