Robert-Jungk-Gesamtschule Schüler sollen Tische wischen

Mehrere Eltern beklagen, dass ihre Kinder Unterricht verpassen, weil sie im Klassenraum oder im Bistro Ordnung halten müssen.

Robert-Jungk-Gesamtschule: Schüler sollen Tische wischen
Foto: S. Bahrmann

Krefeld. Müssten einige Eltern die Sauberkeit der Robert-Jungk-Gesamtschule in Hüls bewerten, würde es wohl ein „Mangelhaft“ geben. Sie kritisieren, dass die Grundreinigung dort noch immer nicht stattgefunden hat. Hinzu kommt, dass einige nicht einsehen, dass ihre Kinder zum Dienst mit Lappen und Besen in Bistro und Treppenhäusern verpflichtet werden. „Dafür gibt es Putzdienste“, so der Tenor.

„Zur Einschulung habe ich bereits nachgefragt, wie es mit der Sauberkeit steht. Ich wurde durch die Schulleitung darauf hingewiesen, dass eine nötige Grundreinigung während der Sommerferien wegen der Neuvergabe der Reinigungsfirma nicht durchgeführt werden konnte. Nachgeholt wurde sie dem Anschein nach aber auch nicht“, berichtet Oliver Krudewig, Vater eines Fünftklässlers. Vielmehr würden die Kinder jetzt zu Reinigungsdiensten herangezogen.

„Nach den Vorgaben der Landesregierung sollen die Schüler für die eigenen Tische und Pulte verantwortlich sein. Was auch in Ordnung ist“, so Krudewig: „Es geht nicht darum, ob unsere Kinder die Schule jetzt reinigen oder ob man das Ordnungsdienst nennt. Es geht darum, dass die Putzkräfte offensichtlich nicht in der Lage sind, die notwendige Sauberkeit einer Schule aufrechtzuerhalten.“

Im Gespräch mit anderen Eltern hat er erfahren, dass die fünften Klassen vor und nach den Essenszeiten turnusmäßig zur Reinigung des Bereiches um den Kiosk eingeteilt sind. Dies bestätigt Anja Meuther, eine Mutter. „Dass die Kinder die Tafel säubern, ihre Tische in Ordnung halten und den Boden ihres Klassenzimmers fegen, ist völlig in Ordnung. Dass sie die Treppenhäuser fegen und die Bistrotische wischen müssen, ist nicht ok, dafür muss es Putzkräfte geben.“

Eine andere Mutter berichtet: „Mein Sohn musste nach Stundenbeginn etwa 20 Minuten die Tische im Bistrobereich abwischen, zwei Mitschüler mussten den Boden kehren. Bei der Rückkehr, sollte er dann selber sehen, wie er den Unterrichtsstoff abgeschrieben kriegt. Nach einem Brief an die Klassenlehrerinnen musste er nicht mehr putzen.“

Schulleiterin Regina Lingel-Moses zeigt sich von den Vorwürfen überrascht und erklärt zu den Reinigungsdiensten: „Die Kinder müssen in unserer Schule nur besenrein fegen, was sie fallenlassen, weil die Putzfrauen tagsüber nicht da sind. Sie sind nur zehn Minuten nach der Mittagspause damit beschäftigt. Wischen müssen sie nicht.“

Diese Zeit gehe vom Unterricht ab, bestätigt die Pädagogin. „Solch soziale Arbeit wird an allen Schulen gepflegt. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen für den Klassen- und Pausenraum. Dies kann nicht mittags nach dem Unterricht stattfinden, da die Kinder den Bus nicht verpassen dürfen. Wir machen genau das, was vorgeschrieben ist. “ Sie will jetzt das Gespräch mit den Eltern suchen.

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