Polizei Vierter Unfall an Problemkreuzung

Hüls · Am Wochenende krachen an der Ecke Tönisberger Straße/Am Strathof in Hüls zwei Autos ineinander. Polizei und Stadt sehen keinen Handlungsbedarf. CDU-Ratsherr Timo Kühn will die Unfallkreuzung überprüfen lassen.

An der Kreuzung Tönisberger Straße/Am Strathhof liegen die Überreste zweier Autos, die am vergangenen Samstag in Hüls kollidiert sind. Es war bereits der vierte Unfall dieses Jahr in dem Bereich.

An der Kreuzung Tönisberger Straße/Am Strathhof liegen die Überreste zweier Autos, die am vergangenen Samstag in Hüls kollidiert sind. Es war bereits der vierte Unfall dieses Jahr in dem Bereich.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Plastikteile einer Frontabdeckung liegen am Straßenrand. Notdürftig zur Seite geschoben, nach dem ein VW und ein Audi am Samstagabend kollidierten. „Ich räume hier nachher auf“, sagt Peter Hoebertz vom anliegenden Autohaus. Der Hülser hat es in den vergangenen Wochen oft erlebt, dass Autos teilweise heftig an der Kreuzung Tönisberger Straße/Am Strathhof ineinander krachen. „Das ist bestimmt der vierte oder fünfte Unfall in kurzer Zeit. Vor allem seitdem es hier die Baustelle gibt, haben sich die Unfälle gehäuft“, sagt er. Seit Anfang November erneuert die Netzgesellschaft Niederrhein (NGN) auf der Tönisberger zwischen Am Strathhof und Hegmannsloch die Gasleitungen. Seitdem ist die Tönisberger Straße auf diesem Teilstück nur stadteinwärts befahrbar.

Stoppschild soll durch anderes Verkehrszeichen verdeckt sein

Für den Hülser CDU-Vorsitzenden Timo Kühn, der sich die Situation am Montagmorgen anschaut, ist die Unfallhäufung an der Kreuzung nicht hinnehmbar. „Ich werde beim Fachbereich Tiefbau die Frage stellen, wie man die Straße hier sicherer machen kann“, sagt er. Ein Problem ist laut Kühn und Hoebertz möglicherweise das Stoppschild auf der Straße am Strathhof.

Durch ein weiteres Verkehrsschild, dass an der Kreuzung nur das Abbiegen nach rechts in die Tönisberger Straße und geradeaus über die Kreuzung in Richtung Klever Straße vorgibt. „Möglicherweise verdeckt das Schild das Stoppschild oder beeinträchtigt Fahrer, wenn diese in die Kreuzung einfahren“, so Kühn. Weil auf dem Boden jedoch auch ein großes Piktogramm mit der Aufschrift „Stopp“ sowie eine breite Anhaltelinie zu sehen sind, sind sich sowohl der Autohändler als auch der CDU-Mann einig, dass die Anhaltevorschriften vor dem Einfahren in die Kreuzung nicht übersehen werden können. „Ein anderer Punkt könnte sein, dass in dem Teilstück der Tönisberger Straße noch Tempolimit 50 gilt, auf dem Reststück sind nur 30 km/h erlaubt“, so Kühn.

Laut Stadt gibt es kein generelles Unfallmuster

Ein Unfallmuster will Peter Hoebertz in den vergangenen Tagen auch erkannt haben. „Es ist immer wieder so, dass Autofahrer, die vom Strathhof kommen, in die Kreuzung einfahren und dann von Fahrzeugen, die von der Tönisberger Straße regelrecht gerammt werden.“ Laut Stadt seien die Unfallgründe vielseitig. So sagt Stadtsprecher Manuel Kölker: „Zuzüglich dem nun aktuellen Unfall haben sich in 2018 an der Kreuzung drei Unfälle mit zwei Leichtverletzten ereignet. Bei einem Unfall wurde unsachgemäß gewendet, bei einem wurde die Vorfahrt missachtet, eine Unfallursache ist unklar.“

Die Anzahl der Unfälle sei in Anbetracht des dortigen Verkehrsaufkommens nach den Erkenntnissen der Verkehrsexperten nicht übermäßig viel. Der Stadtsprecher betont, dass eine möglicher Errichtung einer Ampelanlage an der Kreuzung von den Experten nicht geteilt werde. Auch die Polizei sieht den Kreuzungsbereich nicht als besondere Gefahrenstelle an. 2017 hätten sich auf beiden Straßen laut den Beamten überhaupt keine Unfälle ereignet.

Die Arbeiten der NGN werden voraussichtlich 2019 abgeschlossen sein. Dann sollen die Leitungen auf der Tönisberger Straße im bearbeiteten Teilstück (rund 330 Meter) vollends ausgetauscht sein. Rund 130 000 Euro kostet die Maßnahme laut den Stadtwerken.

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