Politik CDU: Hüls braucht neues Bauland

Krefeld · Ratsherr Timo Kühn fordert die SPD auf, ihre „Blockadehaltung“ zum B-Plan Hüls-Südwest aufzugeben.

 Im benachbarten Tönisvorst entstehen Neubaugebiete. Die Hülser CDU befürchtet, dass Krefelder dorthin abwandern könnten.

Im benachbarten Tönisvorst entstehen Neubaugebiete. Die Hülser CDU befürchtet, dass Krefelder dorthin abwandern könnten.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

. In der Ablehnung möglicher Baulandflächen, die im geänderten Regionalplan ausgewiesen werden sollen, sind sich die Parteien in Hüls alle einig. Was aus Sicht der CDU aber nicht bedeutet, dass im Ort kein Bauland benötigt wird. „Es gibt eine große Nachfrage, die Immobilienpreise steigen – und wenn bei uns nichts zu finden ist, gehen die Leute eben nach St. Hubert oder nach St. Tönis“, sagt CDU-Ratsherr Timo Kühn.

Bezirksvorsteher Hans Butzen (SPD) hatte kürzlich im Gespräch mit unserer Zeitung den umstrittenen Bebauungsplan 550 (Fette Henn/Hinter der Papenburg) wieder ins Gespräch gebracht. Für den gibt es derzeit aber keine politische Mehrheit, da die Grünen das Verfahren zwar mit SPD und FDP auf den Weg gebracht, dann aber einen Rückzieher gemacht hatten. „Ich erwarte, dass die Grünen ihre Position überdenken“, sagte Butzen.

Rund 250 Wohneinheiten
könnten entstehen

Eine ganz ähnliche Forderung richtet Timo Kühn jetzt an die Adresse der SPD. „Sie muss ihre Blockadehaltung aufgeben“, sagt der Politiker und hat dabei den B-Plan Hüls-Südwest im Blick. Dort könnten immerhin rund 250 Wohneinheiten entstehen, die Flächen seien überwiegend in städtischem Eigentum, so Kühn.

Allerdings hatten SPD, Grüne und FDP nach der Kommunalwahl 2014 in einem Kooperationspapier vereinbart, vorrangig Baulücken durch kleinteilige Bebauungspläne zu schließen und Südwest nicht umzusetzen. Da andererseits die CDU gegen den B-Plan Fette Henn ist, da er von vielen Hülsern abgelehnt werde, „haben wir jetzt keine Flächen mehr, die eine politische Mehrheit finden“, so Kühn. Wenn sich daran nichts ändere und keine Angebote für junge Familien geschaffen würden, „wird eine Riesenchance vertan“.

Baulückenschließungen seien aber durchaus auch für die CDU ein Thema – zum Beispiel im Umfeld des Bahnhofs. „Wir würden uns wünschen, dort eine Bebauung zu ermöglichen mit Außengastronomie“, sagt Kühn. Das sei auch deshalb möglich, weil dort der Umstiegspunkt für Busse aus dem Nahverkehrsplan herausgenommen wurde.

Kreisverkehr und bessere Grünpflege auf Wunschzettel

Was hat sich die Hülser CDU – auch mit Blick auf die 2020 anstehende Kommunalwahl – so alles vorgenommen? Nach Auskunft von Timo Kühn und seinem Parteikollegen Klaus Andes, beide Mitglieder der Bezirksvertretung, wünsche man sich für den Bereich Nieper Straße/Steeger Dyk „einen vernünftigen Kreisverkehr“. Derzeit sei es dort unübersichtlich und gefährlich, auch bildeten sich ständig Staus. Ebenfalls auf der Wunschliste ist eine Verbesserung der Grünpflege in Hüls – und das nicht nur mit Blick auf die problematischen Ginkgo-Bäume an der Bruckerschen Straße, die aus Sicht der CDU beseitigt und durch neue Bäume ersetzt werden sollten. Verbesserungen im ÖPNV (etwa in der Anbindung des Hülser Bergs) und eine Straßensanierung im Bereich vor dem Rathaus seien ebenfalls notwendig. „Knifflig“ werde dort der barrierefreie Ausbau der Haltestellen, da nur wenig Platz zur Verfügung stehe. Ebenfalls auf der Wunschliste steht ein Wertstoffhof im Krefelder Norden, der auch von Hülser Bürgern gut zu erreichen sei. „Bisher braucht man 30 Minuten für eine Strecke“, so Kühn.

Bei der notwendigen Sanierung des Hülser Freibads möchte die CDU auf jeden Fall am bisherigen Standort festhalten. Ob der Um- oder Neubau ohne B-Plan-Änderung umsetzbar wäre, müsse die Stadt rasch klären.

„Verwundert“ ist Timo Kühn darüber, dass Hans Butzen die „Ringlösung“ für die Straßenbahnlinie 044 wieder ins Gespräch gebracht hatte. Von solchen Plänen habe man sich doch gemeinsam schon vor Jahren verabschiedet. Denn die Finanzierung sei nicht gesichert und Busse seien flexibler.

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