Schwimmen in Hüls Diesen Sommer gibt es keinen Ersatz für das geschlossene Hülser Bad

Hüls · Die Idee, das Hallenbad der Gehörlosenschule in den Ferien für die Öffentlichkeit zu öffnen, ist gestorben. Denn dort beginnen im Juli größere Sanierungsarbeiten.

 Das Hülser Naturfreibad bleibt in diesem Sommer geschlossen, die angedachte Alternative in der Gehörlosenschule ist geplatzt.

Das Hülser Naturfreibad bleibt in diesem Sommer geschlossen, die angedachte Alternative in der Gehörlosenschule ist geplatzt.

Foto: Lothar Strücken (sl48)

Die Hülser werden in diesem Sommer auf Badevergnügen vor der eigenen Haustür endgültig verzichten müssen. Das sogenannte Naturbad bleibt bekanntlich aus rechtlichen Gründen geschlossen – und das Bad der Luise-Leven-Schule wird ab Juli über mehrere Wochen saniert. Das bestätigte die Stadt auf Anfrage unserer Zeitung. Damit kann die Idee, es an den Sommerwochenenden für die Öffentlichkeit freizugeben, in diesem Jahr zu den Akten gelegt werden.

Sportdezernent Markus Schön hatte im April ein Gutachten der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen vorgestellt, wonach das Naturbad aus zivil- und strafrechtlichen Gründen nicht mehr geöffnet werden darf. Als Ersatz kündigte er für die Sommerwochenenden die Öffnung des kleinen Hallenbads der Gehörlosenschule mit angeschlossener Wiese an. Dieser Plan werde derzeit mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Betreiber der Schule abgestimmt, sagte er damals.

Anfrage beim Landschaftsverband hatte keinen Erfolg

Die Abstimmung ist nicht ganz so verlaufen wie erhofft. Nach Auskunft von Fachbereichsleiter Oliver Klostermann sei die Anfrage der Stadt Krefeld zwar zunächst auf „gute Resonanz“ beim LVR gestoßen. Dann aber habe sich herausgestellt, dass eine ursprünglich erst nach den Sommerferien angedachte Sanierung umfangreicher als gedacht wird und deshalb die kompletten Ferien andauern wird. Bereits ab dem 1. Juli, 16 Uhr, steht das Bad, das laut Klostermann auch von städtischen Schulen für den Schwimmunterricht, in geringem Ausmaß von Hülser Vereinen sowie der VHS für Kurse genutzt werde, daher nicht zur Verfügung.

„Unserer Bitte, die Sanierung in die Herbstferien zu verlegen, ist der LVR nicht gefolgt“, berichtet Klostermann. Was er auch verstehen könne, so der Fachbereichsleiter: Die Sanierung, von der unter anderem auch das Becken betroffen ist, sei so umfangreich, dass dafür die Herbstferien nicht ausreichten. Ziel sei es, der Gehörlosenschule das Bad zu Beginn des neuen Schuljahres wieder zur Verfügung stellen zu können. Die Sommerferien enden am 27. August – dann ist der Sommer vorbei.

„2019 wird das Bad der Gehörlosenschule keine Alternative sein“, bringt es Klostermann auf den Punkt. Die Stadt Krefeld strebe jetzt eine vertragliche Regelung mit dem Landschaftsverband darüber an, es zumindestens 2020 an den Wochenenden für die Öffentlichkeit öffnen zu können. „Das ist unser Wunsch und unser Ziel.“

Alternativen finden die Hülser
in Bockum – oder Kempen

Wünschenswert ist eine solche Alternative auf jeden Fall: Das Hülser „Naturbad“ wird auch 2020 nicht zur Verfügung stehen. Der Stadtrat hatte zwar Mitte Mai einen Um- oder Neubau zu einem „richtigen“ Freibad auf den Weg gebracht. Doch verbunden wurde dies mit zwei Prüfaufträgen. Es soll geprüft werden, ob es haftungsrechtlich eine Möglichkeit gibt, das Bad vorübergehend weiter zu betreiben. Und es soll geprüft werden, ob andere Varianten, etwa ein Naturbad, am Standort möglich sind. Dass die beiden Prüfaufträge, also der zweite und dritte Punkt des Beschlusses, zu etwas führen, galt schon zu diesem Zeitpunkt als unwahrscheinlich. Denn der Gutachter hatte erklärt, dass ein Betrieb mit überschaubarem strafrechtlichem Haftungsrisiko im Falle eines Badeunfalls nicht dargestellt werden könne. Eine schnelle Lösung für das Naturbad wird es damit nicht geben.

Welches Schwimmbad bleibt den Hülsern, um sich in diesem Sommer abzukühlen? „Das Badezentrum Bockum ist derzeit das einzige öffentliche Schwimmbad in Krefeld“, räumt Oliver Klostermann ein. Zudem gebe es noch einige private Anbieter.

Außerhalb der Stadt sind die Freibäder in Kempen und Willich die nächsten Alternativen für eine Abkühlung im Wasser.

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